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Wirtschaft: Ein Umsatzzuwachs bis zu hundert Prozent soll durch Zukäufe und Fusionen realisiert werden

Die Münchner MAN AG will vor allem durch Zukäufe und Fusionen binnen fünf Jahren in eine neue Dimension hineinwachsen. Das Management habe Szenarien erarbeitet und Projekte identifiziert, die in diesem Zeitraum Umsatzzuwächse von 50 bis 100 Prozent realisierbar erscheinen lassen, kündigte Konzernchef Rudolf Rupprecht zur Bilanzvorlage an.

Die Münchner MAN AG will vor allem durch Zukäufe und Fusionen binnen fünf Jahren in eine neue Dimension hineinwachsen. Das Management habe Szenarien erarbeitet und Projekte identifiziert, die in diesem Zeitraum Umsatzzuwächse von 50 bis 100 Prozent realisierbar erscheinen lassen, kündigte Konzernchef Rudolf Rupprecht zur Bilanzvorlage an. Nachgedacht werde über eine Fusion des Gesamtkonzerns, aber auch Börsengänge von Tochterfirmen seien nicht ausgeschlossen.

Hohe Hürden sieht Rupprecht in der Marktverfassung und den Steuergesetzen. Im dominierenden Geschäftsbereich Nutzfahrzeuge "wollen alle kaufen und niemand verkaufen," klagte der Manager, der bei einer Firmenhochzeit eine "klare Führung" für seinen Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzern beansprucht. In der Sparte Dieselmotoren sei jüngst die Übernahme entsprechender Aktivitäten des Alstom-Konzerns geplatzt, die eine halbe Milliarde Mark Umsatz in den MAN-Konzern gebracht hätte. Ein weiteres Projekt sei in Arbeit.

Ein potenzieller "Abgabekandidat" sei die Sparte MAN Technologie, die auch Komponenten für die Europarakete Ariane liefert und zuletzt 400 Millionen Mark zum Konzernumsatz beitrug. Da bei einem Verkauf aber rund die Hälfte des Erlöses an den Fiskus abgeführt werden müsste, rechne sich eine Abgabe nicht.

Trotz der verfahrenen Lage sind größere Zukäufe aber unausweichlich, falls Rupprecht an seinen Zielen fest hält. Das interne Wachstum reiche dazu nicht aus. Probleme bestünden aktuell in der Sparte Dieselmotoren, da die europäischen Werften als Abnehmer unter koreanischen Niedrigpreisen leiden. Deshalb plant MAN bei Dieselmotoren einen zehn- bis 20prozentigen Kapazitätsabbau und die Streichung von Stellen. Konzernweit bleibe die Zahl der Mitarbeiter im Geschäftsjahr 1999/2000 (zum 30. Juni) aber wie in der Vorperiode in etwa unverändert, da etwa die Lkw- Sparte Personal aufbaue, sagte Rupprecht. Ende September beschäftigten die Münchner knapp 71 000 Mitarbeiter. Der Konzernumsatz soll 26,5 Milliarden Mark betragen. Zur unveränderten Dividende von 1,60 Mark gibt es für 1998/99 einen Bonus von 20 Pfennig.

tmh

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