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Wirtschaft: Eine Kartell-Geldstrafe von 400 Millionen Mark verhagelt dem Chemie-Konzern den Gewinn

Die 400-Mill.-DM-Geldstrafe wegen des aufgedeckten Vitamin-Kartells in den USA hat dem Chemieriesen BASF im ersten Halbjahr 1999 einen drastischen Gewinneinbruch beschert.

Die 400-Mill.-DM-Geldstrafe wegen des aufgedeckten Vitamin-Kartells in den USA hat dem Chemieriesen BASF im ersten Halbjahr 1999 einen drastischen Gewinneinbruch beschert. Wie der Konzern am Donnerstag in London mitteilte, sackte das Ergebnis vor Steuern gegenüber den ersten sechs Monaten 1998 um 35,2 Prozent auf 932 Mill. Euro (rund 1,8 Mrd. DM) ab. Auch der Umsatz war verglichen mit dem Vorjahreszeitraum rückläufig und sank um 4,7 Prozent auf rund 14 Mrd. Euro. Die Aussichten für das gesamte Geschäftsjahr beurteilt BASF besser. Der Konzern fürchtet jedoch auch weitere Kartellverfahren in anderen Ländern.

"Zur Jahresmitte haben wir eine gute Position für den beginnenden Aufschwung erreicht", berichtete der Konzern weiter. Alle 17 Unternehmensbereiche hätten vor den Sonderbelastungen, wie etwa der Geldbuße, positive Ergebnisse erzielt. Zum Umsatz hieß es, im zweiten Quartal habe sich das Geschäft belebt. Vor allem die Mengennachfrage habe zugenommen. "Insbesondere wegen der niedrigeren Verkaufspreise konnte der Umsatz des Vorjahresquartals nicht ganz erreicht werden, der Wert des ersten Quartals 1999 wurde jedoch übertroffen", teilte BASF mit.

Insgesamt erwarte der Konzern für das Geschäftsjahr 1999 einen Umsatz in Vorjahreshöhe. "Die positiven Ergebniseinflüsse hieraus werden voraussichtlich nicht ausreichen, die Mengeneinbußen aus dem ersten Halbjahr auszugleichen", hieß es. Neben den bereits im Halbjahresergebnis ausgewiesenen Sonderbelastungen "können sich aufgrund weiterer Kartellverfahren, die von einzelnen Ländern angekündigt oder eingeleitet wurden, und aufgrund von Sammelklagen amerikanischer Vitaminkunden zusätzliche Belastungen ergeben".

Die Chemiekonjunktur in Europa blieb nach Einschätzung von BASF auch im zweiten Quartal schwach. "Die fehlenden konjunkturellen Impulse und das im Vergleich zum ersten Halbjahr 1998 wesentlich niedrigere Preisniveau für chemische Erzeugnisse waren die Hauptursachen des Umsatzrückgangs um 10,2 Prozent."

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