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Einkommen: Osten hinkt noch lange hinterher

Das Pro-Kopf-Einkommen in den östlichen Bundesländern wird nach Einschätzung von Wissenschaftlern erst in 55 Jahren 90 Prozent des Westniveaus erreichen. Das geht aus einer Prognose des Ifo-Institutes hervor.

Leipzig - Derzeit liegt das Pro-Kopf-Einkommen im Osten bei 69 Prozent des westdeutschen Durchschnittswertes, der ein Mittelwert aus stärkeren und schwächeren Bundesländern ist. "In gut 50 Jahren" würden viele starke Regionen im Osten beim Pro-Kopf-Einkommen das Niveau der schwächeren westdeutschen Länder erreicht haben, erklärte Marcel Thum vom Ifo-Institut. Damit sei zwar noch nicht die komplette Angleichung erreicht, aber zumindest ein Anschluss.

Bei ihrer Prognose für die kommenden 55 Jahre gehen die Wirtschaftswissenschaftler davon aus, dass der Abstand zwischen dem ost- und dem westdeutschen Pro-Kopf-Einkommen jährlich um zwei Prozent geringer wird. Dabei stützen sie sich auf Erfahrungswerte aus ähnlichen Prozessen, etwa die Annäherung der ärmeren US-Südstaaten an den reicheren Rest der USA. Im Jahr 1930 lag demnach das Pro-Kopf-Einkommen in den Südstaaten bei 60 Prozent des Wertes der übrigen US-Staaten. 75 Jahre später erreichte die Quote fast 90 Prozent. Zudem gehen die Wissenschaftler davon aus, dass der Strukturwandel in der Wirtschaft der neuen Bundesländer zum großen Teil abgeschlossen ist und nun eine kontinuierliche Entwicklung einsetzen wird.

Das Pro-Kopf-Einkommen wird auch als Bruttoinlandsprodukt pro Kopf bezeichnet. Es ist die Summe aller Einkommen in einer Volkswirtschaft je Einwohner. Zu den Einkommen zählen Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer, Unternehmensgewinne und Erträge aus Vermögen. (tso/AFP)

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