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Wirtschaft: Einstieg von EM-TV mit 50 Prozent an der FOA steht bevor - Baldiger Börsengang geplant

Der Medienkonzern EM-TV hat jetzt anscheinend doch den Sprung in die Formel 1 geschafft. Nach gestrigen Berichten der "Süddeutschen Zeitung" (SZ), stehe das Münchner Unternehmen kurz vor der Übernahme von 50 Prozent plus einer Aktie an Bernie Ecclestones Familien-Holding Formula One Administration (FOA), die Autorennen veranstaltet.

Der Medienkonzern EM-TV hat jetzt anscheinend doch den Sprung in die Formel 1 geschafft. Nach gestrigen Berichten der "Süddeutschen Zeitung" (SZ), stehe das Münchner Unternehmen kurz vor der Übernahme von 50 Prozent plus einer Aktie an Bernie Ecclestones Familien-Holding Formula One Administration (FOA), die Autorennen veranstaltet. Der Preis solle zwischen 1,5 und 1,8 Milliarden Dollar liegen. Die Verhandlungen in London hätten bereits am Montag begonnen. Einen Abschluss hielten Insider noch in dieser Woche für möglich. Die berichteten Vorgänge wurden nach einer Anfrage des Tagesspiegel bei EM-TV nicht kommentiert.

Der Medienkonzern will den Informationen der Zeitung zufolge den 37,5-prozentigen Anteil der amerikanischen Investmentgesellschaft Hellman&Friedmann und den 12,5-prozentigen Anteil der Deutschen-Bank-Tochter Morgan Grenfell erwerben. Der größere Teil solle mit Aktien, der kleinere bar bezahlt werden. Der jetzige Vertrag solle dem Bericht zufolge einen "inhärenten Mechanismus" enthalten, der EM-TV langfristig eine bestimmende Mehrheit an der Formel 1 sichere. Die restlichen Teile halte weiterhin der Familientrust Bambino-Holding, in dem Ecclestone seine Fernsehrechte untergebracht habe.

Erst Mitte Februar hatte der Formel-Eins-Mogul Ecclestone den 37,5-Prozent-Anteil für geschätzt eine Milliarde Euro an die Investmentgsellschaft Hellman&Friedmann verkauft und damit die Ambitionen von EM-TV auf einen Einstieg in die Formel Eins zunichte gemacht. Da Morgan Greenfell beim Kauf der 12,5 Prozent im Oktober letzten Jahres die Option auf weitere 37,5 Prozent nicht in Anspruch nahm, meldete EM-TV sein Interesse an. Doch die Gespräche von EM-TV-Chef Thomas Haffa mit Bernie Ecclestone waren nicht von Erfolg gekennzeichnet.

In den letzten Jahren ist die FOA, für die Ecclestone in den nächsten zwei Jahren den Börsengang plant, in die Kritik geraten. Die Europäische Union wirft Ecclestone vor, mit seinem Firmengeflecht eine marktbeherrschende Stellung zu besitzen und gegen unterschiedliche Kartellrechtsbestimmungen verstoßen zu haben. Deswegen wurden diverse Anläufe auf die Börse immer wieder abgebrochen. Nach dem Bericht in der "SZ" zufolge soll der Börsengang jetzt beschleunigt werden. Nach dem Einstieg von EM-TV solle die Formel Eins bereits innerhalb der nächsten zwölf Monate am deutschen Neuen Markt notieren. Außerdem solle das Merchandising-Geschäft angekurbelt und ein Internetauftritt vorbereitet werden.

Gerade die Fernsehvermarktungsrechte der FOA dürften für EM-TV interessant sein. Jedes Formel-Eins-Rennen wird von über 350 Millionen Menschen in 209 Ländern verfolgt. Nur die Fußballweltmeisterschaften und die Olympischen Spiele haben höhere Einschaltquoten. 800 Millionen Mark Einnahmen kassierte die FOA im vergangenden Jahr, wobei ein Gewinn in Höhe von ungefähr 400 Millionen Mark übrigblieb. Bisher hat sich EM-TV vor allem auf Kinder- und Familienfernsehen konzentriert. Die letzte spektakuläre Expansion lag daher in der Übernahme der weltberühmten "Muppet-Show", für die EM-TV rund 1,3 Milliarden Mark bezahlte.

tas

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