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Einzelhandel: Edeka schließt Fleischwerk in Tempelhof

Ende September will die Supermarktkette den Betrieb schließen. 212 Beschäftigte müssen nun um ihre Zukunft bangen

Berlin - Die Supermarktkette Edeka schließt das Reichelt-Fleischwerk in Berlin-Tempelhof. Es werde Ende September den Betrieb einstellen, erklärte das Unternehmen am Donnerstag. „Eine zukunftsfähige Fleischverarbeitung ist in dem mehr als 70 Jahre alten Gebäude nicht möglich“, führte Edeka zur Begründung an. Auch aus „versicherungstechnischen Gründen“ könne die Halle nicht weiter genutzt werden.

Die Perspektiven für die Belegschaft sind unsicher. „Wie viele der 212 Mitarbeiter an einem anderen Standort weiterbeschäftigt werden können, ist noch nicht absehbar“, teilte die Muttergesellschaft Edeka Minden-Hannover weiter mit. Einem Teil der Belegschaft sollten neue Jobs in den Großhandelslagern Spreeau und Mittenwalde sowie im Einzelhandel angeboten werden. Man strebe eine „Alternativlösung für die Produktion regionaler Produkte im Großraum Berlin an“, hieß es. Möglich sei, dass Edeka einen neuen Standort in Betrieb nehme oder mit bestehenden Herstellern kooperiere. Edeka Minden-Hannover betreibt dann noch drei Fleischwerke – in die Fabriken in Bückeburg (Niedersachsen) und Könnern (Sachsen-Anhalt) investiert das Unternehmen 37 Millionen Euro.

Die Belegschaft habe zwar um die Problematik des Standortes gewusst, sei aber von der Ankündigung, die Fabrik zu schließen, völlig überrascht worden, sagte Uwe Ledwig, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Berlin und Brandenburg. Nun müssten für die Betroffenen Arbeitsplätze zu vergleichbaren Konditionen „in deren sozialem Umfeld“ her, sagte er dieser Zeitung. „Es muss auch weiterhin gelten, dass die Lebensmittel aus der Region für die Region produziert werden.“ Am kommenden Dienstag wollen die Arbeitnehmervertreter über ihre weitere Strategie beraten. brö

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