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Wirtschaft: Einzelhandel plant für 2007 höhere Preise

WM hat Schub fürs laufende Jahr gegeben

Berlin - Die Fußball-Weltmeisterschaft hat auch den Einzelhandel aus der Lethargie gerissen – der hofft jetzt, dass die gute Stimmung bis zum Jahresende anhält. Trotz Stagnation im ersten Halbjahr bestätigte der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) die Jahresprognose mit einem erwarteten Plus von 0,5 bis einem Prozent. Um das zu schaffen, muss der Handel seinen Umsatz nach Angaben von HDE-Präsident Hermann Franzen im zweiten Halbjahr aber um zwei bis vier Milliarden steigern. „Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen“, sagte er am Donnerstag in Berlin.

Die Stimmung in der Konjunktur sei gut, es gebe deutliche Anzeichen für eine Belebung des Arbeitsmarktes, sagte Franzen – allerdings nicht im Einzelhandel, wo die Zahl der Beschäftigten weiter sinken werde.

Nach Angaben des HDE hat die Fußball-WM den Händlern einen Extra-Umsatz von zwei Milliarden Euro beschert. Das lag weniger an den langen Öffnungszeiten, die „keinen wirklichen Mehrumsatz“ gebracht hätten, als an der großen Nachfrage nach Fanartikeln und Fernsehgeräten.

Die „größte Schubkraft“ verspricht sich der Handel aber im Vorfeld der anstehenden Mehrwertsteuererhöhung. „Da wird sich kaum einer die Chance entgehen lassen, einen Artikel, den er ohnehin erwerben will, noch zum niedrigen alten Preis zu kaufen“, sagte Franzen. Profitieren könnten davon vor allem die Verkäufer von teuren Produkten wie Autos und Computern. Hoffnung, dass der Handel die Steuererhöhung alleine trägt, machte der HDE-Chef den Kunden nicht: „Die Verkaufspreise werden steigen.“

Im bisherigen Jahresverlauf haben vor allem hohe Energiekosten die Preise getrieben. Im Juni betrug die jährliche Teuerungsrate 2,0 Prozent nach 1,9 Prozent im Mai, berichtete das Statistische Bundesamt. Die Verteuerung von Strom, Heizöl, Gas und Kraftstoffen verursachte rund die Hälfte des Preisanstiegs. pet

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