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Wirtschaft: Einzelhandel will Preise stabil halten

BONN/FRANKFURT (MAIN) (ro).Der Einzelhandel will trotz erwarteter Konjunkturbesserung für die Branche seine Angebotspreise stabil halten.

BONN/FRANKFURT (MAIN) (ro).Der Einzelhandel will trotz erwarteter Konjunkturbesserung für die Branche seine Angebotspreise stabil halten.Das teilte der Hauptgeschäftsführer des Inkasso- und Auskunftsverbandes Creditreform, Helmut Rödl, nach einer Umfrage beim Handel am Mittwoch in Bonn mit.Knapp drei Viertel aller Befragten wollten ihre Waren zum unveränderten Preis anbieten, heißt es beim größten Verband der deutschen Wirtschaftsauskunfteien.Das gelte für den Einzel- und Großhandel.Zwischen 12,9 und 17 Prozent der Händler planten sogar Preissenkungen.

Rationalisierungen und Hoffnungen auf Umsatzsteigerungen schafften "gute Prognosen für bessere Gewinne", betonte Rödl.Dennoch könne weder der Einzel- noch der Großhandel vorerst Impulse für den Arbeitsmarkt liefern: 18 Prozent der westdeutschen Einzelhändler kündigten weitere Entlassungen an, im Osten wollen 16,2 Prozent der befragten Unternehmen Personal abbauen.Im Westen zeichnete sich indessen zum ersten Mal seit Jahren eine Besserung in der Bewertung der Geschäftslage ab.40 Prozent der Unternehmen erwarten im Herbst Umsatzsteigerungen, im Osten nur 27 Prozent.In den neuen Ländern habe sich die Einschätzung nach einem rasanten Rückgang im Vorjahr aber wieder etwas erholen können, so Rödl.

Mit guten Umsätzen rechnen auch die Veranstalter der am Freitag beginnenden Internationalen Herbstgütermesse "Tendence" in Frankfurt (Main).Die Vorzeichen sind angesichts starker Auslandsnachfrage, anziehender Konjunktur und vor dem Hintergrund stabiler Preise durchaus rosig.Das Wachstum habe sich gefestigt, der Export laufe auf Hochtouren, die Absatzmärkte in der EU und in Nordamerika seien stabil, und die Asienkrise lasse die deutsche Wirtschaft bisher weitgehend ungeschoren, so Messe-Geschäftsführer Michael Peters.Schließlich, so Peters, gebe es Hoffnungen auf ein Anziehen des privaten Konsums.Seinen Optimismus schöpft er auch daraus, daß die in Frankfurt vertretenen Konsumgüterbranchen zum Teil schon von einem "deutlichen Wachstum" berichten.Dies gelte zum Beispiel für die Möbel- und Leuchtenbranche, die neben Heimtextilien, Küchen- und Haushaltsgeräten bei der Messe vertreten ist.Eine richtige Aufbruchstimmung dürfte von der Tendence angesichts der Krisen in Asien und in Rußland aber trotzdem nicht ausgehen.

Gut 4900 Aussteller - rund 100 weniger als vor einem Jahr - aus 87 Ländern werden vom 29.August bis 2.September in Frankfurt ihre Produkte zeigen.Auch in diesem Jahr bleibt die Tendence Fachbesuchern vorbehalten.Eine Öffnung für das breite Publikum zumindest an einem Tag wäre nach Ansicht von Peters sinnvoll."Das würde die Konsumlust der Verbraucher beeinflussen".Doch der Handel sei dagegen.Er befürchte, daß auf der Messe direkt verkauft werde und damit der Einzelhandel nach der Ausbreitung von Fabrikgeschäften noch mehr Umsatz verliere.

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