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Wirtschaft: Eko erhält Kredit für weitere Modernisierung

Ehemaliges Stahlkombinat will 1998 schwarze Zahlen schreiben / Neue Verzinkungsanlage geplant BERLIN (ssg).Mit Schulterklopfen will sich Hans-Joachim Krüger, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Eko Stahl, nicht lange aufhalten.

Ehemaliges Stahlkombinat will 1998 schwarze Zahlen schreiben / Neue Verzinkungsanlage geplant BERLIN (ssg).Mit Schulterklopfen will sich Hans-Joachim Krüger, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Eko Stahl, nicht lange aufhalten."Für Eko gibt es keine Verschnaufpause", stellt er klar.Denn das ehemalige Stahlkombinat Eisenhüttenstadt hat sich für die nächsten Jahre einiges vorgenommen. Einen Grund, stolz zu sein, hat das zur belgischen Cockerill Sambre Gruppe gehörende ostdeutsche Unternehmen allerdings schon jetzt.Gestern unterzeichnete ein Bankenkonsortium unter Führung der Dresdner Bank einen langfristigen Kreditvertrag über 300 Mill.DM für ein neues Investitionsprogramm für Eko.Die Dresdner Bank stellt dabei 100 Mill.DM, die Kreditanstalt für Wiederaufbau ebenfalls 100 Mill.DM, die Deutsche Bank 60 Mill.DM und die Bayerische Landesbank 40 Mill.DM.Von der belgischen Muttergesellschaft Cockerill Sambre fließen zusätzlich 100 Mill.DM an Eko."Dieser Kredit ist ein Gütesiegel für die Bonität von Eko", freut sich Geschäftsführer Matthias Wellinghausen.Der Vertrag sichere zudem die Finanzierung des Modernisierungsprogramms durch langfristige Kredite bis zum Jahr 2004. Mit den Geldern wird eine zweite Verzinkungsanlage für 180 Mill.DM mit einer Jahreskapazität von 300 000 Tonnen gebaut.Das Werk soll im Oktober 1999 in Betrieb genommen werden und zusätzlich zu den 2600 bisherigen 60 neue Arbeitsplätze in Eisenhüttenstadt schaffen.Der Bau des neuen Werks führt den Weg des Unternehmens in Richtung Oberflächenveredelung und in Richtung der Automobilmärkte weiter.Mit der neuen Anlage soll der Anteil der veredelten Stahlprodukte von 35 auf 55 Prozent steigen."Das ist die erste vollständig private Finanzierung einer Großinvestition für Eko", betont Eko-Chef Krüger. Erst im vergangenen Sommer war das Restrukturierungsprogramm "Eko 2000" im Umfang von 1,1 Mrd.DM mit der Eröffnung des Warmwalzwerks abgeschlossen worden, 900 Mill.DM hatte die öffentliche Hand zu der Privatisierung zugeschossen.Alle Anlagen seien gut angelaufen, das Konzept gehe auf, freut sich Krüger.Nur im Warmwalzwerk seien die Kapazitäten wegen der Auflagen der EU-Kommission, die die Produktion bis zum Jahr 2000 auf 900 000 Tonnen Stahl pro Jahr beschränken, nicht ausgelastet.Eko soll innerhalb des Konzerns als Brücke für den Stahlhandel nach Osteuropa dienen.Bisher liegt der Exportanteil in diese Region bei zehn Prozent, er soll in den nächsten Jahren auf 15 Prozent steigen. Die belgische Cockerill Sambre, die 1994 für eine symbolische Mark die Mehrheit an Eko übernahm, hält zur Zeit 60 Prozent des Unternehmens.Bis spätestens Ende 1999 sollen die Belgier die zur Zeit von der Treuhand-Nachfolgerin BvS gehaltenen 40 Prozent übernehmen."Das könnte allerdings auch früher erfolgen", kündigte Eko-Aufsichtsratsvorsitzender Hellmut K.Albrecht an. In diesem Jahr, dem ersten ohne staatliche Unterstützung, will Eko ein mindestens ausgeglichenes Ergebnis erreichen.Der Umsatz soll von 1,55 Mrd.(1997) auf 1,6 Mrd.DM klettern.1994, dem Jahr der Übernahme durch Cockerill, waren es 1,2 Mrd.DM.Für 1997 wird noch ein Verlust von 110 Mill.DM ausgewiesen, der letztmals von der BvS getragen wird.Insgesamt war die bei der Privatisierung zugesagte Verlustübernahme von 200 Mill.DM voll ausgeschöpft worden.

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