zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Electrolux gibt AEG-Werk wenigChancen Konzernchef:Produktion in Nürnberg zu teuer

Nürnberg Das Stammwerk des deutschen Haushaltsgeräteherstellers AEG in Nürnberg steht möglicherweise vor dem Aus. Zwar hat der Mutterkonzern von AEG, Electrolux aus Schweden, noch nicht endgültig über die Zukunft des Haushaltsgerät-Werkes mit 1750 Mitarbeitern entschieden.

Nürnberg Das Stammwerk des deutschen Haushaltsgeräteherstellers AEG in Nürnberg steht möglicherweise vor dem Aus. Zwar hat der Mutterkonzern von AEG, Electrolux aus Schweden, noch nicht endgültig über die Zukunft des Haushaltsgerät-Werkes mit 1750 Mitarbeitern entschieden. Electrolux-Chef Hans Stråberg hält jedoch eine Verlagerung der Produktion in ein Niedriglohn-Land für wahrscheinlich. „Die Kunden sind nicht bereit, mehr für unsere Produkte zu zahlen, nur weil sie in einem bestimmten Land hergestellt worden sind.“ Deshalb sei der Konzern, zu dem Marken wie AEG, Frigidaire, Zanussi und Zanker gehören, gezwungen, seine „Kostenstrukturen dem Käuferverhalten anzupassen“.

Ursache für die Krise seien nicht die hohen Stahlpreise, sondern die „Schnäppchenjagd“ der Kunden. Die Preise für Waschmaschinen und Geschirrspüler in Deutschland seien in den vergangenen dreieinhalb Jahren um fast sieben Prozent gesunken. Zudem versuchen Anbieter wie LG Electronics laut Stråberg, über eine „aggressive Preispolitik in den europäischen Markt zu drängen“. Dass der Standort über eine freiwillige Lohnsenkung gerettet werden kann, sei unwahrscheinlich. „In Indien zahlen Konkurrenten ein Zehntel der Löhne in Nürnberg.“ Dennoch diskutiere man mit den Gewerkschaften mögliche Lösungen.

Die wahrscheinliche Schließung des Nürnberger Werkes ist Teil eines umfassenden Kostensenkungsprogramms: Der weltgrößte Hersteller von Haushaltsgeräten will bis 2008 insgesamt bis zu 1,1 Milliarden Euro einsparen. Danach rechnet Stråberg mit einem jährlichen Einsparpotenzial von bis zu 450 Millionen Euro. Um diese hochgesteckten Ziele zu erreichen, wollen die Schweden 13 bis 14 ihrer insgesamt 43 Fabriken nach Osteuropa, Asien und Mexiko verlagern.

Anders Berg, Analyst der Evli Bank in Stockholm, bezeichnete die mögliche Schließung bei Elektrolux als „unausweichlichen Prozess“. Die hohen Sparziele, seien nur mit solch drastischen Einschnitten zu erreichen. hst/HB

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false