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Wirtschaft: Elektroautos fallen durch

ADAC: Kohlestrom macht Fahrzeuge schmutzig.

München - Elektroautos haben im Vergleich zu den sparsamsten Benzin-, Diesel- oder Gasfahrzeugen für den Klimaschutz „überhaupt keinen Vorteil“. So kommentierte ADAC-Vizepräsident Thomas Burkhard am Donnerstag die Ergebnisse eines aktuellen Tests des Automobilclubs. Der Dreck „entsteht zwar nicht am Auspuff, sondern am Kraftwerk“, aber „wo die CO2-Emissionen entstehen, ist der Umwelt völlig egal“, sagte Burkhard. Außerdem seien die Herstellerangaben zum Stromverbrauch realitätsfern.

Mit dem Test messe der ADAC die Umweltbelastung von Elektro-, Benzin-, Diesel- und Gasautos zum ersten Mal nach dem selben Maßstab, erläuterte Testleiter Reinhard Kolke. Von den ersten acht so getesteten Autos kam der Elektro-Renault Fluence Z.E. auf den ersten Platz, erreichte aber nur vier von fünf möglichen Umweltpunkten. Beim CO2-Ausstoß schnitt das zweite Elektroauto im Test, der Volvo C30 electric, sogar schlechter ab als der größere Audi A4 TDI und der Mercedes B 180 DCI Blue Efficiency. Beim dem ADAC-Test gehe der gesamte Schadstoffausstoß „von der Kraftstoffquelle bis zum Rad“ in die Rechnung mit ein. Weil ein großer Teil des Stroms in Deutschland derzeit aus Kohle gewonnen wird, kamen die beiden Elektroautos auf 145 und 159 Gramm CO2 je Kilometer. Allerdings: Auf Autos, die mit Ökostrom betankt werden, trifft das nicht zu. Einzelne Hersteller von Elektroautos bieten auch schon entsprechende Pakete an.

Die Tester kritisierten auch die Hersteller. Bei den Messungen für deren Verbrauchsangaben gelte nach der neuen EU-Norm, dass weder Licht noch Klimaanlage oder Radio eingeschaltet sein müssten. „Das entspricht nicht der Realität“, kritisierte ADAC-Ingenieurin Sonja Schmidt. Beim dem ADAC-Test seien die Autos dagegen mit Abblendlicht und Klimaanlage unterwegs. ADAC-Vize Burkhardt kritisierte „einen Elektro-Hype, der für die Umwelt nichts bringt“. dpa/Tsp

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