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Das passt. Für Montag hat die Kanzlerin zum Elektroauto-Gipfel geladen. Andere Länder fördern die Branche stark.

© dpa

Elektroautos: Personal und gute Wünsche

Um den Antrieb der Zukunft kümmern sich auf der Nationalen Plattform Elektromobilität Henning Kagermann, Matthias Wissmann und Berthold Huber. Am kommenden Montag ist das Gipfeltreffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin.

Zumindest sind die wichtigsten Personalfragen geklärt. Henning Kagermann, Matthias Wissmann und Berthold Huber sind die Hauptdarsteller auf der Nationalen Plattform Elektromobilität, die sich am kommenden Montag beim Gipfeltreffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin bilden wird. Der frühere SAP-Chef Kagermann wird maßgeblich die sieben Arbeitsgruppen koordinieren, die sich vertiefend mit Themen rund ums Elektroauto befassen: Antriebstechnologie, Batterietechnik, Infrastruktur, Normung, Materialien und Recycling, Nachwuchs/Qualifizierung und schließlich gesetzliche und steuerliche Rahmenbedingungen.

Die Arbeitsgruppen werden in der Regel geführt von Vorstandsmitgliedern aus der Auto-, Chemie- und Energieindustrie. Kagermann selbst leitet die Gruppe, die sich mit Materialien befasst. In seiner Koordinatorenrolle wird der frühere SAP-Manager unterstützt von Matthias Wissmann, dem Präsidenten der Autoindustrie, und dem IG-Metall-Vorsitzenden Berthold Huber.

Frühestens nach der Vorlage erster Ergebnisse der Arbeitsgruppen im kommenden Herbst wird mit präzisen Förderprogrammen zur Einführung des Elektroautos gerechnet. Die Industrie fordert von der Politik vor allem ein Engagement bei der Forschung. Um die Batterietechnologie, die für das E-Auto entscheidend ist, voranzubringen, müsste in der Bundesrepublik ein technologisches Cluster mit wissenschaftlichen Instituten und der Industrie entstehen. Dazu fordert die Wirtschaft eine Fortsetzung des 2011 auslaufenden nationalen Förderprogramms. Staatliche Prämien beim Kauf eines E-Autos sind bislang nicht geplant.

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© McKinsey; Tsp/Reinheckel

Die Bundesregierung bekräftigte indes am Mittwoch ihre Absicht, die Entwicklung zu forcieren und bis 2020 insgesamt eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen zu haben. Ohne Kaufanreize wird das indes kaum zu schaffen sein, denn auch im Jahr 2018 wird ein Elektroauto nach Schätzungen der Industrie rund 8000 Euro teurer sein als ein vergleichbares Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. In Deutschland werden von den derzeit registrierten 67 Millionen Pkw rund drei Viertel von einem Benzin- und der Rest von einem Dieselmotor angetrieben. Schätzungen zufolge entfallen 2018 nur rund sechs Prozent auf Hybrid- oder Elektromotoren. Wegen der geringen Reichweite der Batterie wird das Elektroauto in den kommenden zehn Jahren vor allem in Ballungsräumen eingesetzt werden.

Am Mittwoch befasste sich auch die EU-Kommission mit dem Thema. Dabei geht es um Forschung und Normung, also gemeinsame Standards für die Industrie. EU-Kommissar Antonio Tajani möchte bis 2011 eine „genormte Ladeschnittstelle entwickeln“ , denn ohne Standardisierung „wird es schwierig werden, den Markt für Elektroautos zu entwickeln“. Die Industrie begrüßte die Absicht. Eine EU-weite Koordinierung der Politik sei ein Schlüsselelement, sagte Ivan Hodac, Chef des europäischen Autoverbands ACEA. „Das ist der richtige Ansatz, wenn man bedenkt, dass Wettbewerber wie die USA, Japan oder China hier schon strategisch aktiv geworden sind.“ Teile wie der EU-weit einheitliche Stecker könnten sofort umgesetzt werden.

In der deutschen Industrie rechnet man mit Kaufanreizen spätestens 2013. Ohne solche Programme würden die Autos zwar womöglich in Deutschland gebaut, aber dann in die Länder verkauft, die mit entsprechenden Anreizen die Kunden köderten. Das meiste Steuergeld für die Entwicklung der Elektromobilität investieren bislang die Amerikaner mit 22 Milliarden Euro. mit dpa

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