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Elektronik: Hightech aus Berlin mit viel Gefühl

Der Elektronikspezialist Silicon Sensor wächst. Bis 2015 soll der Umsatz von momentan 40 Millionen Euro auf 100 Millionen ansteigen.

Berlin - Etwas müde sei er noch, sagt Hans-Georg Giering, in der Nacht erst aus Los Angeles zurückgekehrt. Aber der Auftritt, den der Vorstandschef der Berliner Silicon Sensor International AG vor dem Verein Berliner Kaufleute und Industrieller hinlegt, ist alles andere als einschläfernd. Schildert Giering doch eindringlich, wie ein Hightech-Zulieferer, der auch für die Autobranche arbeitet, jetzt die Krise erlebt.

Giering, der den Gästen als „Musterathlet des Berliner Mittelstands“ vorgestellt wird, beschäftigt bei Silicon Sensor gut 300 Mitarbeiter. Die Firma produziert im alten Industriequartier Oberschöneweide höchst sensible Foto-, Kamera- und Drucksensoren, „die in fast allen Lebensbereichen zum Einsatz kommen“, wie Giering sagt. Zum Beispiel in Flugzeugen von Boeing und Airbus, in Blutzuckermessgeräten oder in den Abstandsmessgeräten von Pkw.

„Im Januar hat fast kein deutsches Großunternehmen mehr bei uns bestellt, es wurden schlicht Einkaufsstopps verhängt“, berichtet Giering. Die Aufträge brachen um 45 Prozent ein. „In den USA hat man das Gefühl, dass angesichts der Krise die Ärmel hochgekrempelt werden“, sagt Giering. „In Deutschland sind viele Entscheider erst mal in eine Schockstarre verfallen.“ Mittlerweile habe sich die Situation aber schon wieder etwas entspannt.

Trotz der Krise will Silicon Sensor weiter wachsen. Bis 2015 soll der Umsatz von momentan 40 Millionen Euro auf 100 Millionen ansteigen. Dann sollen in der neu gebauten Fabrik im besten Fall bis zu 500 Menschen arbeiten. „Ich bin überzeugt, dass auch nach der Krise noch Autos und Flugzeuge gebaut werden“, sagt Giering. „Und Diabetiker wird es auch noch geben.“ avi

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