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Wirtschaft: Elektronikkette Pro-Markt vor Zerschlagung gerettet

Insolvenzanwalt findet Lösung für 15 Medi-Max-Filialen mit 360 Beschäftigten

Berlin - Die angeschlagene Berliner Elektronikkette Multi-Media Pro-Markt Handels GmbH ist gerettet. Die Gläubiger hätten dem Insolvenzplan am Montag zugestimmt, auch sei ein neuer Kapitalgeber gefunden worden, sagte Insolvenzverwalter Rolf Rattunde dem Tagesspiegel am Montag. Damit sei eine Zerschlagung der Kette, die den Brüdern Michael und Matthias Wegert gehört, vom Tisch.

Von den 25 bislang unter dem Namen Medi-Max laufenden Filialen blieben allerdings nur 15 übrig, sagte Rattunde weiter. Fünf Häuser müssen geschlossen werden, weitere fünf werden an Electronic Partner (EP) verkauft. EP betreibt ebenfalls Elektromärkte unter dem Namen Medi-Max und war bis zur Insolvenzeröffnung Franchisegeber der Multi-Media Pro-Markt Handels GmbH.

Auch die drei Berliner Filialen sind von der Umstrukturierung betroffen: Rattunde zufolge wird der Standort im Rathaus-Center in Pankow künftig weiterhin von den Geschwistern Wegert geleitet. Die Filiale in den Neuköllner Gropius-Passagen werde hingegen voraussichtlich noch im August von EP übernommen. Der Markt in Marienfelde müsse schließen. Die Pro-Markt-Zentrale in der Schöneberger Kolonnenstraße bleibe wiederum bestehen. Bundesweit bleiben damit rund 360 Stellen erhalten. Im Februar zählte das Unternehmen noch 570 Mitarbeiter.

Möglich geworden sei die Fortführung der 15 Filialen unter anderem durch die US-amerikanische Investorengruppe Gordon Brothers International, die die Finanzierung und die Ausfallhaftung gegenüber den Lieferanten in Zukunft sicher stellen soll. Die Multi-Media Pro-Markt Handels GmbH war im Februar dieses Jahres deshalb in eine finanzielle Schieflage geraten, weil EP als Franchisegeber genau diese Haftung überraschend gekündigt hatte. Gordon Brothers International werde nun einen zweistelligen Millionenbetrag für die Medi-Max-Filialen aufbringen, erklärte Rattunde.

Die Gläubiger, darunter in erster Linie die Vermieter der Filialen, sollen 4,5 Millionen Euro erhalten. Die Brüder Wegert wurden daneben dazu verpflichtet, zwei Millionen Euro in eine Kapitalerhöhung fließen zu lassen.

Künftig wollen die Wegerts Rattunde zufolge auf ein neues Vertriebskonzept setzen. Die übrig gebliebenen Filialen werden als Promarkt.de weitergeführt und sollen „die Belieferungsmöglichkeiten des Internet mit der Beratung und dem Service des Filialnetzes“ verknüpfen, sagte er. Wenn die Kunden über die Internetseite des Unternehmens von zuhause aus Ware bestellten, müssten weniger Produkte gelagert werden. Dadurch spare man Kosten. Yasmin El-Sharif

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