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Wirtschaft: Elektronikkonzern Philips macht wieder Gewinn

Der niederländische Elektronikkonzern Philips hat im ersten Quartal des laufenden Jahres neun Millionen Euro Gewinn gemacht und damit die Prognosen der Börse deutlich übertroffen. Auch für das gesamte Jahr rechnet Philips mit einem positiven Ergebnis, sagte Gerard Kleisterlee bei der Vorstellung der Ergebnisse in Amsterdam.

Der niederländische Elektronikkonzern Philips hat im ersten Quartal des laufenden Jahres neun Millionen Euro Gewinn gemacht und damit die Prognosen der Börse deutlich übertroffen. Auch für das gesamte Jahr rechnet Philips mit einem positiven Ergebnis, sagte Gerard Kleisterlee bei der Vorstellung der Ergebnisse in Amsterdam. Kleisterlee begründete seinen Optimismus mit einer erkennbaren Erholung der globalen Konjunktur. Im gesamten vergangenen Jahr hatte Philips noch einen Nettoverlust von 2,6 Milliarden Euro eingefahren und über 2500 Stellen abbauen müssen.

Zu dem überraschend guten Ergebnis habe die langsam anziehende Konjunktur und Kostensenkungen beigetragen, sagte Kleisterlee. Allerdings ist die winzige schwarze Zahl am Ende des ersten Quartals auch das Ergebnis kreativer Buchhaltung. Philips hat seine Buchhaltungsgrundsätze in diesem Quartal zum ersten Mal nach dem US-Standard US-Gaap ausgerichtet. In das positive Ergebnis eingegangen sind auch einmalige Einnahmen durch den Verkauf von Immobilien und Verkäufe von Unternehmensteilen sowie Kursgewinne. Nach den gleichen Maßstäben wie im vergangenen Jahr wäre sonst ein Nettoverlust von 91 Millionen Euro herausgekommen. Allerdings wäre der trotzdem niedriger als im ersten Quartal 2001 mit 93 Millionen Euro gewesen.

Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf 7,6 Milliarden Euro zurück. Im Vergleich zum Vorquartal verzeichnete Philips Absatzsteigerungen bei Halbleitern. Da Philips der weltweit drittgrößte Halbleiterhersteller ist, wird dies als deutliches Zeichen für eine Erholung der Computerbranche interpretiert. Auch der Verkauf von Computern und Computerteilen habe zugenommen, hieß es bei der Vorstellung der Ergebnisse. Das gleiche gelte für Chips für Mobiltelefone, DVD-Player und TV-Geräte. Im zweiten Quartal erwarte man eine ähnliche Steigerung des Halbleiterumsatzes wie im ersten Vierteljahr 2002.

Wie auch schon im vergangenen Jahr ist es vor allem der Firmenbereich Medizin, der das Ergebnis des Konzerns aufmöbelt. Nach mehreren Übernahmen in den USA, deren Synergieeffekte sich langsam bemerkbar machen, zieht hier der Umsatz immer mehr an. Im ersten Quartal 2002 war er doppelt so hoch wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres, der operative Gewinn explodierte geradezu mit dem Faktor 27. Kein Glück hat Philips mit den Sparten Unterhaltungselektronik und Licht. Beide Bereiche stehen weiter unter dem Druck der Konkurrenz und des Preiskampfes auf den Märkten.

Kleisterlee freute sich über zunehmenden Optimismus bei den Verbrauchern in den USA. "Es sieht so aus, als hätten wir die Talsohle erreicht. Nun geht es wieder aufwärts", sagte der Philipschef. Auch in Europa sei ein Anziehen der Konjunktur zu erkennen. Darauf hoffen auch die Anleger und verschafften dem Elektronikkonzern an der Amsterdamer Börse einen Kursanstieg von 6,5 Prozent.

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