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Wirtschaft: Elektronisch geht’s am schnellsten

Aktien können Anleger über zwei unterschiedliche Börsenarten handeln, über einen elektronischen Markt oder über das so genannte Parkett. Beide Systeme kosten unterschiedlich viel.

Aktien können Anleger über zwei unterschiedliche Börsenarten handeln, über einen elektronischen Markt oder über das so genannte Parkett. Beide Systeme kosten unterschiedlich viel.

Xetra: Der Aktienhandel in Deutschland wird von der Computerplattform Xetra dominiert. 94 Prozent der Handelsumsätze laufen über dieses System, das von der Deutsche Börse AG in Frankfurt (Main) betrieben wird. Der Hauptvorteil von Xetra ist die Schnelligkeit. Gibt ein Kunde seiner Bank einen Auftrag, Aktien über das System zu handeln, leitet das Institut den Auftrag in das elektronische Orderbuch von Xetra weiter. Automatisch gleicht der Rechner dann Kauf und Verkaufsaufträge ab. Passen zwei Aufträge zusammen, wird der Handel ausgeführt. Die Bank wird über das Geschäft informiert und leitet die Bestätigung an ihren Kunden weiter. So ein Aktiengeschäft dauert nur wenige Sekunden.

Parkett: Aufwändiger als beim reinen Computerhandel sind Aktiengeschäfte über die Präsenzbörse, das so genannte Parkett. Dabei findet der Handel an einem festen Ort statt. Kundenaufträge leitet die Bank an den gewählten Börsenort weiter. Entweder erhält den Auftrag dort ein Vertreter der Bank, der so genannte Händler, der die Order dem so genannten Skontroführer oder Kursmakler zuleitet. Der ist letztlich für die Handelsausführung zuständig. Oder es ist auch möglich, dass eine Bank einen Auftrag direkt an den Skontroführer weiterleitet. Der gleicht dann wiederum die eingehenden Aufträge – wie auch Xetra, bloß nicht vollautomatisch – miteinander ab und macht gegebenenfalls einen Handel perfekt.

Der Skontroführer stellt außerdem die amtlichen Kurse fest, die dann im Kursblatt der Börse veröffentlicht werden. Dafür müssen alle Aufträge so weit wie möglich ausgeführt sein. Der Vorteil des Parketthandels besteht darin, dass mehrere Aufträge gebündelt und dann zusammen ausgeführt werden können. Insbesondere bei Aktien, die nur wenig gehandelt werden, kann es bei Xetra zum Beispiel zu teuren Teilausführungen kommen, weil einem größeren Verkaufsauftrag nur kleinere Kaufaufträge gegenüberstehen. Ein Makler würde versuchen, so etwas weitgehend zu vermeiden.

Preise: Der unterschiedliche Aufwand, der im elektronischen Handel und auf dem Parkett getrieben werden muss, schlägt sich auf die Gebühren nieder. Die Comdirect Bank etwa berechnet für einen Xetra- Auftrag 1,50 Euro zusätzlich zu den von der Ordergröße abhängigen Gebühren. Für das Frankfurter Parkett oder die Regionalbörsen werden dagegen 2,50 Euro fällig. Darüber hinaus muss für Parkettaufträge eine Maklercourtage gezahlt werden, 0,04 Prozent vom Auftragswert, mindestens aber 0,75 Euro. hop

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