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Wirtschaft: EM.TV: Der Medienkonzern muss mit schlechtem Ergebnis rechnen

Der angeschlagene Medienkonzern EM.TV legt an diesem Montag mit einiger Verspätung seine Bilanz für das Jahr 2000 vor.

Der angeschlagene Medienkonzern EM.TV legt an diesem Montag mit einiger Verspätung seine Bilanz für das Jahr 2000 vor. Analysten rechnen mit enormen Verlusten, die auch die Milliardengrenze überschreiten könnten. Konzernchef Thomas Haffa will auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz nach dem Einstieg der Kirch-Gruppe bei dem krisengeschüttelten Medienkonzern auch über die strategische Neuausrichtung berichten und einen Ausblick auf das laufende Jahr geben.

Eigentlich müssen Unternehmen des Neuen Marktes die Bilanz bis spätestens Ende März vorlegen. EM.TV beantragte eine Fristverlängerung um einen Monat und schöpfte diese nun voll aus. Seinen Rücktritt wird der viel kritisierte Konzernchef Haffa nach Informationen der "Welt am Sonntag" bei der Pressekonferenz nicht verkünden. Er sei in den vergangenen Monaten "durch den Sturm gesegelt", sagte er der Zeitung. In manchen Momenten habe er an Rücktritt gedacht. Das sei aber kein Thema mehr.

Die EM.TV-Merchandising AG (München) musste im vergangenen Jahr ihre Umsatz- und Ertragsziele drastisch nach unten korrigieren. Haffa geriet zudem ins Kreuzfeuer der Kritik, weil er entgegen Börsenregeln Anfang 2000 eigene Aktien verkaufte. Die Staatsanwaltschaft nahm daraufhin Ermittlungen auf. Ende des Jahres übernahm die Kirch-Gruppe 25 Prozent der Stimmrechte und beteiligte sich an der Formel-Eins-Vermarktung. Im Gegenzug erhielt EM.TV eine Finanzspritze in Milliardenhöhe von der Kirch-Gruppe.

In den nächsten Monaten stehen bei EM.TV wichtige Entscheidungen an. Aus kartellrechtlichen Gründen muss der Konzern nach dem Einstieg der Kirch-Gruppe seine Beteiligung an der Tele-München-Gruppe verkaufen. Zudem will sich der Konzern eventuell von der defizitären Jim Henson Company ("Muppetshow") trennen.

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