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Wirtschaft: EnBW mit mehr Gewinn

Konzern plant weitere Ökostrommarke

Karlsruhe - Der bislang atomlastige Stromkonzern EnBW will von September an bundesweit eine neue Ökostrommarke anbieten. Das bestätigte am Freitag ein Unternehmenssprecher in Karlsruhe. Unter dem Label „Naturenergie Plus“ will das drittgrößte deutsche Energieunternehmen vor allem Strom aus seinen Wasserkraftwerken in Südbaden verkaufen. Neben der Stromtochter Yello ist das neue Ökostrom-Angebot die zweite bundesweite Marke des ansonsten eher auf Baden-Württemberg konzentrierten Versorgers. Die gestiegene Energienachfrage infolge des Aufschwungs brachte der EnBW im ersten Halbjahr ein Umsatz- und Gewinnplus ein.

Der reine Stromabsatz (ohne Handel) sank leicht, vor allem wegen des Verkaufs der Energieholding Geso. Auch der Gasabsatz sank unter anderem deshalb um zwölf Prozent auf 32,5 Milliarden Kilowattstunden. Insgesamt legte der Stromabsatz gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert aber um 28,5 Prozent auf 74,4 Milliarden Kilowattstunden zu.

Das um den Verkauf von Geso bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern stieg um neun Prozent auf 1,15 Milliarden Euro. Der bereinigte Konzernüberschuss erhöhte sich um neun Prozent auf 696,5 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz lag bei 8,95 Milliarden Euro (plus zehn Prozent).

Nach dem ersten Halbjahr schätzt der Vorstand die Gewinnaussichten des Konzerns etwas positiver ein als bisher. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen werde 2010 gegenüber dem Vorjahr geringfügig um ein bis drei Prozent steigen, stellte das Unternehmen in Aussicht. Bislang war EnBW von einem weitgehend konstanten Gewinn ausgegangen. Allerdings sieht Konzernchef Hans-Peter Villis für die Zukunft „nicht unerhebliche energiepolitische Risiken“. Allein die von der Bundesregierung geplante Besteuerung von Brennelementen in Atomkraftwerken würde die EnBW seinen Angaben zufolge mit bis zu 700 Millionen Euro jährlich belasten. Damit könne ein wirtschaftlicher Betrieb der Atommeiler „perspektivisch gefährdet sein“. In einem jetzt bekannt gewordenen Positionspapier droht die EnBW wegen der geplanten Brennelementesteuer auch mit dem Abbau von Arbeitsplätzen.

Zum 30. Juni beschäftigte die EnBW 19 972 Mitarbeiter. Größte Aktionäre sind der französische Stromkonzern Electricité de France und der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke mit jeweils 45,01 Prozent. dpa

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