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Endesa-Deal: Eon schaltet US-Behörden ein

Der deutsche Energiekonzern Eon hat in seinen Bemühungen um die Übernahme des spanischen Konkurrenten Endesa nun auch die US-Behörden eingeschaltet.

Madrid - Eon habe in New York eine Klage eingereicht, die sich sich gegen den Einstieg der spanischen Baugruppe Acciona bei Endesa richte, teilte Acciona in Madrid mit. Eon mache geltend, dass Acciona hinsichtlich des Erwerbs von Aktienanteilen an Endesa falsche Angaben gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC gemacht habe. Auch erhebe der deutsche Konzern den Vorwurf, dass Acciona "Kontakte mit einer dritten Partei" unterhalte und sich mit dieser abstimme, um die Übernahme von Endesa durch Eon zu verhindern. Bei Eon war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Acciona hatte Ende September überraschend zehn Prozent an Endesa für 3,4 Milliarden Euro erworben und damit die Übernahmebestrebungen von Eon erschwert. Dieser Schritt hatte Rätselraten über die Motive von Acciona ausgelöst. Die spanischen Behörden hatten ihrerseits in den vergangenen Monaten hohe Hürden für den Eon-Endesa-Deal errichtet. Hintergrund sind Besorgnisse der sozialistischen Regierung in Madrid, die den strategisch bedeutsamen Energiesektor am liebsten weiter unter nationaler Kontrolle sehen würde.

Acciona wies die nun von Eon erhobenen Vorwürfe "in der striktesten Form" zurück. Es sei "total falsch", dass das Unternehmen in Absprache "mit wem auch immer" handle. Acciona habe vielmehr über seinen Einstieg bei Endesa "in autonomer Manier" entschieden. Die Tatsache, dass Eon nun die US-Behörden einschalte, zeige zudem, dass der deutsche Konzern nicht in der Lage sei, seine Ziele auf den europäischen und spanischen Märkten und vor den dortigen Gerichten zu erreichen, erklärte Acciona.

Der Einstieg von Acciona bei Endesa hatte Eon dazu veranlasst, sein Übernahmeangebot für den spanischen Energieversorger deutlich aufzustocken. Es liegt nun bei 37 Milliarden Euro und damit rund 38 Prozent über der vorherigen Offerte. Für seine Bemühungen zur Expansion in Spanien hat Eon die Rückendeckung der EU-Kommission, die die von der spanischen Regulierungsbehörde verhängten Auflagen für den Deal als wettbewerbswidrig verworfen hat. (tso/AFP)

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