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Wirtschaft: Endlich Klarheit bei Bayer

Von Maren Peters Bayer hat sich endlich entschieden. Der Vorstand will den Mischkonzern aufspalten und fast die gesamte Chemiesparte sowie große Teile der Kunststoffsparte an die Börse bringen, um sich künftig ganz auf Pharma zu konzentrieren.

Von Maren Peters

Bayer hat sich endlich entschieden. Der Vorstand will den Mischkonzern aufspalten und fast die gesamte Chemiesparte sowie große Teile der Kunststoffsparte an die Börse bringen, um sich künftig ganz auf Pharma zu konzentrieren. Dass die Entscheidung überfällig war, zeigt auch die erleichterte Reaktion der Börse: Die Anleger verschafften der PharmaAktie am Freitag einen Kurssprung – in einer Größenordnung, wie man sie bei Bayer lange nicht gesehen hat. Nach der zwangsweisen Rücknahme des umsatzstarken Cholesterinsenkers Lipobay im Sommer 2001 war die gesamte Pharmasparte in die Krise gerutscht, einschließlich des Aktienkurses. Doch Bayer reagierte zu zögerlich. Zwar kündete der Konzern die Neuordnung an, doch das Problem Pharma wurde nur halbherzig angepackt. Die geplante Suche nach einem starken Partner war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Das Unternehmen hielt zu lange an seiner Forderung festhielt, trotz aktueller Schwäche die Zügel in der Hand zu behalten. Darauf konnte sich niemand einlassen.

Bayer hat jetzt aus der Not eine Tugend gemacht. Und mit der Abspaltung der margenschwachen Chemie-Sparte und der Konzentration auf das lukrativere Pharma-Geschäft den Kurs radikal geändert. Die Entscheidung kam zwar spät, aber nicht zu spät: Endlich herrscht Klarheit. Trotzdem wird es nicht einfach werden, die Pharmasparte wieder auf die Beine zu bringen. Bayer selbst hat wenig viel versprechende Medikamente in der Entwicklung und wird gezwungen sein, möglichst schnell Produkte von Konkurrenten hinzu zu kaufen. Das kostet viel Geld, zudem gibt es große Konkurrenz. Der Weg bleibt also schwierig, aber die Richtung stimmt.

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