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© dpa

Energie-Konflikt: Russland halbiert Gaslieferung an Ukraine

Russland macht im Gasstreit mit der Ukraine ernst. Nachdem Gazprom bereits am Montag die Lieferungen in das Nachbarland eingeschränkt hatte, legt der Konzern einen Tag später nach. Der Konflikt könnte sich auch auf Deutschland auswirken.

Im Gasstreit mit der Ukraine reduziert der russische Monopolist Gazprom die Lieferungen ins Nachbarland noch stärker. Der Staatskonzern hat seine Exporte in die Ukraine um ein weiteres Viertel gedrosselt: Die Ukraine bekommt nur noch halb so viel Gas wie noch vor zwei Tagen. Das meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Gazprom.

Der Grund für die Liefereinschränkung: Nach Ansicht der Russen kommen Verhandlungen über die Begleichung ukrainischer Gasschulden nicht voran. Die Gasrechnung für die Ukraine fiel zuletzt höher als üblich aus, weil Russland aufgrund von Lieferschwierigkeiten in Zentralasien den Anteil des teureren eigenen Gases am Export in die Ukraine erhöht hatte.

Kein Schaden für EU-Kunden?

Nach Gazprom-Angaben droht den Kunden in der Europäischen Union kein Schaden durch den Konflikt der beiden Ex-Sowjetrepubliken. "Wir beliefern unsere europäischen Kunden in vollem Umfang", sagte ein Sprecher von Gazprom. Aber: Etwa 80 Prozent der russischen Gaslieferungen an die Europäische Union laufen derzeit durch die Ukraine. Das Land will den Transit nach Deutschland und andere EU-Länder unterbrechen, sollte die eigene Versorgung durch die Kürzung gefährdet sein.

Deutschland bezieht ein gutes Drittel seines Gases aus Russland - über die Ukraine und Weißrussland. Bei dem Gasstreit zwischen Russland und Ukraine vor zwei Jahren hatten die Abnehmer in der EU schon weniger Gas bekommen. Damals warf Gazprom dem Nachbarland vor, illegal Gas abzuzapfen. (sf/mbo/dpa)

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