zum Hauptinhalt

Energieanbieter: Gas Natural gibt Kampf um Endesa auf

Der spanische Energiekonzern Gas Natural will das Ringen um die Übernahme von Endesa aufgeben. Damit erhielte der Düsseldorfer Energieriese Eon praktisch freie Bahn.

Barcelona - Die Zeitung "La Vanguardia" (Barcelona) berichtete, der Verwaltungsrat von Gas Natural wolle auf einer Sondersitzung über eine Zurücknahme des Übernahmeangebots entscheiden. Das Blatt berief sich dabei auf Unternehmenskreise. Gas Natural wollte dazu nicht Stellung nehmen. Die Sparkassenkette La Caixa, die mit einem Anteil von 35 Prozent der größte Kapitaleigner bei Gas Natural ist, hatte Ende voriger Woche bereits dafür plädiert, das Handtuch zu werfen.

"Es hat nicht sollen sein", sagte Caixa-Präsident Ricardo Fornesa. "Wir sollten uns nun anderen Vorhaben zuwenden." Zuvor hatte schon der Mineralölkonzern Repsol, der zweitgrößte Aktionär bei Gas Natural, zu verstehen gegeben, dass die Katalanen mit der aufgebesserten Eon-Offerte nicht mithalten könnten.

Eon bietet bis zu 37 Milliarden Euro

Eon und Gas Natural müssen bis spätestens Freitag ihre endgültigen Angebote für Endesa - dem größten spanischen Stromversorger - in versiegelten Umschlägen bei der Börsenaufsicht hinterlegen. Gas Natural hatte den Übernahmekampf vor über einem Jahr eröffnet und 22,5 Milliarden Euro für Endesa geboten. Eon konterte die Offerte mit einem Angebot von 27 Milliarden Euro und kündigte später eine Aufstockung auf knapp 37 Milliarden Euro an.

Allerdings haben die Deutschen auch im Falle eines Rückzugs ihres Konkurrenten Gas Natural das Rennen um Endesa noch nicht gewonnen. Der Mischkonzern Acciona, mit einem Anteil von 21 Prozent größter Kapitaleigner von Endesa, stellt sich bislang der Eon-Offerte entgegen. Die Sparkassenkette Caja Madrid, die über zehn Prozent der Endesa-Anteile verfügt, legte sich bisher nicht fest, ob sie auf das Eon-Angebot eingehen oder sich diesem widersetzen will. (tso/dpa)

Zur Startseite