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Energiebranche: Gaz de France setzt auf deutsches Erdgasgeschäft

Der französische Staatskonzern Gaz de France investiert in das deutsche Geschäft mit Erdgas. Dazu wird vor allem am Standort Leipzig kräftig gebaut. Ziel ist es, sich als Großeinkäufer besser gegen die Lieferanten behaupten zu können.

Der französische Energiekonzern Gaz de France (GdF) will einem Medienbericht zufolge mehr als 1,1 Milliarden Euro in den europäischen Markt investieren. Zum ersten Januar gründe GdF die Gesellschaft Erdgasspeicher Deutschland, die in den kommenden zehn bis zwölf Jahren unterirdische Kavernen für eine Milliarde Kubikmeter Erdgas erschließen soll, sagte der Vorstandsvorsitzende von GdF, Jean-François Cirelli, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". In das Projekt sollen 600 Millionen Euro investiert werden. Der Anteil von GdF an der deutschen Kapazität werde dadurch auf etwa zehn Prozent erhöht.

In der vergangenen Woche sei bereits die Erschließung von zwei Salzkavernen in Sachsen-Anhalt auf den Weg gebracht worden, sagte er dem Blatt. Auch in der Gasgewinnung strebe GdF in Deutschland einen Marktanteil von zehn Prozent an. Außerdem will GdF nach Cirellis Worten 49 Prozent der Anteile an den Stadtwerken Leipzig, dem größten ostdeutschen Versorger, kaufen. Dafür will GdF 520 Millionen Euro ausgeben. Weitere 20 Millionen Euro sollen in die Förderung von Kultur und öffentlicher Forschung am Standort Leipzig investiert werden. "Von Leipzig aus wollen wir den deutschen Markt attackieren, Deutschland ist unser Hauptziel im europäischen Ausland."

Europa brauche große schlagkräftige Energiekonzerne, um den großen Erzeugerländern Russland, Katar und Iran auf Augenhöhe gegenüberzutreten. "Unser Gasimport beträgt demnächst 100 Milliarden Kubikmeter, so viel, wie in ganz Deutschland verbraucht wird. Das ist eine Marktmacht, die uns beim Einkauf helfen wird", sagte Cirelli der Zeitung. Zudem könne die neue GdF Suez jedes Jahr 10 Milliarden Euro investieren. Von den vorhandenen Standorten in Indien, Mexiko, Brasilien, Amerika oder Thailand aus folgten die Länder in Übersee. "Letztlich geht es uns um eine globale Strategie." (mac/dpa)

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