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Wirtschaft: Energiebranche: RWE und EnBW konkurrieren um Stromkonzern Cantábrico

Nach dem Scheitern der Fusionspläne der größten spanischen Stromkonzerne Endesa und Iberdrola konkurrieren offenbar die deutschen Energiefirmen RWE und EnBW um eine Übernahme des viertgrößten spanischen Versorgers Cantábrico. Die Karlsruher Energie Baden Württemberg AG (EnBW) und der spanische Maschinenbaukonzern Ferroatlántica erhöhten ihr gemeinsames Angebot und kündigten an, nun 25,80 Euro je Cantábrico-Aktie zu bieten.

Nach dem Scheitern der Fusionspläne der größten spanischen Stromkonzerne Endesa und Iberdrola konkurrieren offenbar die deutschen Energiefirmen RWE und EnBW um eine Übernahme des viertgrößten spanischen Versorgers Cantábrico. Die Karlsruher Energie Baden Württemberg AG (EnBW) und der spanische Maschinenbaukonzern Ferroatlántica erhöhten ihr gemeinsames Angebot und kündigten an, nun 25,80 Euro je Cantábrico-Aktie zu bieten. Das Angebot beziehe sich auf das gesamte Unternehmen. Bislang waren 19 Euro für 25 Prozent am Unternehmen geboten worden. Der größte deutsche Energiekonzern RWE gab nach Angaben aus Firmenkreisen ebenfalls ein Angebot für Cantábrico ab. Das Angebot habe mit 26 Euro pro Aktie um 0,20 Euro über der Offerte gelegen, die wenige Stunden zuvor Ferroatlantica und EnBW unterbreitet hatten.

Spaniens Strommarkt steht vor der Liberalisierung. Nach Einschätzung von Analysten bieten sich nach dem Platzen der Fusion von Endesa und Iberdrola ausländischen Firmen neue Chancen, in den Markt einzusteigen. Cantábrico ist mit einem Marktanteil von zuletzt knapp acht Prozent viertgrößter Energieversorger Spaniens. Im vergangenen Jahr hatten mehrere Unternehmen noch ohne Erfolg für einen Kauf von Cantábrico geboten, darunter auch die Nummer drei des spanischen Strommarktes, Union Fenosa. RWE hatte zuletzt offiziell nur mitgeteilt, über einen Einstieg in Spanien nachzudenken.

Der Übernahmekampf um Cantábrico spitzt sich damit einen Tag nach der Bekanntgabe des Scheiterns der Fusionspläne der beiden spanischen Branchenführer Endesa und Iberdrola zu. Diese hatten am Montag ihre Pläne abgesagt und mit den Auflagen der Regierung für eine Genehmigung begründet. Marktführer Endesa und die Nummer zwei Iberdrola kontrollieren zusammen rund 80 Prozent des spanischen Strommarktes. Sie hatten angekündigt, Teile ihrer Aktivitäten abgeben zu wollen, um eventuelle kartellrechtliche Auflagen zu erfüllen. Dadurch hätte sich für ausländische Konzerne die Möglichkeit geboten, sich in den spanischen Markt einzukaufen. Nach Einschätzung von Branchenexperten könnten durch die abgesagte Fusion die beiden Branchenführer Spaniens selbst zu Übernahmezielen werden. "Iberdrola ist nun das Übernahmeziel Nummer eins in Spanien", sagte ein Fondsmanager von SCH Gestion.

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