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Energiebranche: Total plant mit Rekordgewinn die Zukunft

Den zweiten Rekordgewinn in Folge kann der Ölkonzern Total feiern. Aber die Franzosen denken unter dem Zeichen des Erfolgs bereits über die Zeit nach dem Erdöl nach.

Paris - Der Ölkonzern hat Interesse, seine Beteiligung von einem Prozent am weltgrößten Atomtechnikkonzern Areva auszubauen. Die Kernkraft sei zum Ölgeschäft komplementär, sagte Konzernpräsident Thierry Desmarest. Am Dienstag hatte Desmarest das operative Geschäft an den neuen Generaldirektor Christophe de Margerie abgegeben.

Der Konzern will mehr als ein Drittel des Gewinns den Aktionären zukommen lassen. Total hat eine Dividende von 1,87 Euro pro Aktie vorgeschlagen. Das sind 15 Prozent mehr als im Jahr 2005, weil der Konzern eigene Aktien für rund vier Milliarden Euro zurückgekauft hat. Mit einem Gewinn in Dollar von 15,8 Milliarden bleibt der viertgrößte Ölkonzern der Welt aber weit hinter dem Branchenprimus ExxonMobil mit 39,5 Milliarden Dollar zurück.

Die Rekordgewinne und der Pariser Prozess um den Schiffbruch des Öltankers "Erika" Ende 1999 vor der Bretagne bringen Total ein großes Imageproblem. Die Sozialisten wollen bei einem Wahlsieg im Frühjahr eine Sondersteuer auf Ölgewinne erheben, um damit alternative Energien zu finanzieren. Im "Erika"-Verfahren wurde am Dienstag eine konzerninterne Notiz bekannt, der zufolge Total bereits 1998 befürchtete, bei einer Umweltkatastrophe zu Entschädigungen herangezogen zu werden. Total hat aber stets jede Verantwortung für die Ölpest auf 400 Kilometern Küstenlänge geleugnet und den Reeder verantwortlich gemacht. (tso/dpa)

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