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Energiepreise: Eon sieht Gaspreis fallen

Bei einem anhaltend niedrigen Ölpreis stellt Eon eine Entspannung bei den Gaspreisen in Aussicht. Der Energiekonzern und der russische Gasmonopolist Gazprom wollen ihre langfristige Zusammenarbeit ausbauen.

Dafür sei der kürzlich vereinbarte Einstieg von Eon in das Gasprojekt Juschno-Russkoje ein Eckpfeiler, der einen wichtigen Beitrag zur sicheren Versorgung Deutschlands und Europas mit Erdgas leiste, sagte Eon-Ruhrgas-Chef Bernhard Reutersberg am Donnerstagabend in München. Beide Unternehmen blickten zugleich auf 35 Jahre Erdgaslieferungen von Russland nach Deutschland zurück. "Russisches Gas ist und bleibt weiterhin ein zentraler Bestandteil in unserem Bezugsportfolio", sagte Reutersberg.

Bei einem anhaltend niedrigen Ölpreis stellte Reutersberg wie zuvor bereits Eon-Chef Wulf Bernotat eine Entspannung bei den Gaspreisen in Aussicht. Es gebe ein gewisses Unverständnis der Verbraucher, dass die Gaspreise noch nicht gefallen seien, obwohl beispielsweise die Spritpreise an den Tankstellen deutlich nachgegeben hätten, räumte Reutersberg ein. Hintergrund seien aber die Preismechanismen am Markt, die Gaspreise folgten der Ölpreis-Entwicklung jeweils mit einer Verzögerung von etwa einem halben Jahr. Sollte der Ölpreis für ein halbes Jahr auf dem derzeitigen Niveau bleiben, sei auch eine Entlastung bei den Gaspreisen absehbar. Auch Bernotat hatte der "Financial Times Deutschland" (Donnerstag) gesagt: "Wenn der Ölpreis auf dem derzeit niedrigen Niveau bleibt, werden wir die Gaspreise im Frühjahr wieder senken können."

Vielfältige Zusammenarbeit mit Gazprom

Der Vertrag für den Einstieg von Eon Ruhrgas bei Juschno-Russkoje war Anfang Oktober am Rande deutsch-russischer Regierungsgespräche in St. Petersburg unterzeichnet worden. Der Schritt bringe Eon Ruhrgas dem Ziel näher, künftig mindestens 10 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus eigenen Produktionsbeteiligungen zu beziehen, sagte Reutersberg. Juschno-Russkoje verfüge über Reserven von mehr als 600 Milliarden Kubikmeter Erdgas und zähle damit zu den größten Gasfeldern der Welt.

Seit den ersten Erdgaslieferungen zwischen beiden Unternehmen im Jahr 1973 habe Eon Ruhrgas nicht nur 520 Milliarden Kubikmeter Erdgas im Wert von rund 55 Milliarden Euro aus Russland bezogen, sondern mit Gazprom auch vielfältige Projekte in Europa entwickelt, hieß es. Dazu gehörten die gemeinsamen Beteiligungen im Baltikum und vor allem die Pipeline Nord Stream. Probleme bei der Finanzierung sieht Reutersberg angesichts der internationalen Finanzkrise nicht. Nach derzeitigem Stand gehe man von der Bereitschaft der Banken zur Finanzierung aus, da die russischen Gasvorkommen und der zunehmende Bedarf an Erdgas "relativ hohe Sicherheit" böten. (saw/dpa)

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