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Energieträger: Opec einigt sich auf massive Produktionssenkung

Die Organisation erdölexportierender Länder will mit der bisher größten Drosselung ihrer Produktion den Ölpreisverfall stoppen. Das Anbieterkartell bekam bei seiner Konferenz in Algerien Unterstützung von Russland.

Die Opec will mit der größten Produktionskürzung aller Zeiten den Ölpreisverfall stoppen und den Preis möglichst wieder auf 80 Doller verdoppeln. Das Anbieterkartell beschloss am Mittwoch in Oran in Algerien, die Tagesförderung von Rohöl im Januar um weitere 2,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) zu senken. Er hoffe, dass der Preis sich nun stabilisiere und "in angemessener Zeit auf 70 bis 80 Dollar je Barrel steigen" werde, sagte der algerische Opec-Präsident Chakib Khelil.

Es ist der dritte Opec-Beschluss zur Senkung der Ölförderung innerhalb eines Vierteljahres. Insgesamt senkt das Kartell seit September die Produktion um 4,25 Millionen Fass pro Tag. Die Opec stellt mit 27,3 Millionen Fass etwa 40 Prozent der Weltförderung. Wegen des Chinabooms war der Ölpreis Anfang Juli bis auf 147,50 Dollar (Sorte Brent) in die Höhe geschossen. Dann führte die weltweite Wirtschaftskrise zu einem rasanten Preisverfall.

Das Angebot an Rohöl ist größer als die Nachfrage

Nach dem Opec-Beschluss kostete ein Fass Brent-Öl am Mittwochabend 46,80 Dollar. Die Opec-Minister erklärten, es komme weiterhin erheblich mehr Rohöl auf den Markt, als benötigt werde. Die westlichen Industriestaaten lagerten derzeit deutlich mehr Öl ein als im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Die wirtschaftliche Abschwächung habe zudem "zur Vernichtung von Nachfrage geführt, was zu einem nie zuvor erlebten Druck auf die Preise geführt" habe. Der Ölverbrauch werde 2009 um 0,18 Prozent auf 85,68 Millionen Barrel fallen.

Der algerische Präsident Abdelaziz Bouteflika äußerte in Oran die Ansicht, dass die Fördersenkung "die Folgen für die Weltwirtschaft in Rechnung" stelle. Gleichzeitig rief er die Industriestaaten auf, energischer für die Rückkehr zu dauerhaftem Wachstum zu handeln. Das Anbieterkartell bekam Unterstützung von Russland, das mit einer starken 20-köpfigen Beobachterdelegation nach Oran gereist war.

Der russische Vizeministerpräsident Igor Setschin versprach eine Senkung der russischen Förderung 2009 bis um maximal 350.000 Fass pro Tag, wenn der Preis sich nicht verändere. Russland möchte als ständiger Beobachter bei der Opec mitmachen. Auch Aserbaidschan, Syrien und Oman waren als Beobachter in Oran dabei. (sg/dpa)

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