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Mit der Kennzeichnung von großen Haushaltsgeräten wie Kühlschränken und Waschmaschinen hat die Umsetzung der Ökodesign-Richtlinie der Europäischen Union begonnen. Die Effizienzvorgaben für Produkte erfassen inzwischen eine Vielzahl von Produkten und haben viel Energie eingespart.

© dpa

Energiewende: Energiesparen bringt Riesenumsatz

Die Effizienzbranche wünscht sich klare Vorgaben von der Politik. Ohne Regulierung gelingt es nicht, mehr Energie einzusparen.

Die Energieeffizienzbranche wächst, wünscht sich aber klarere politische Vorgaben. Das ist das Ergebnis des zweiten Branchenmonitors Energieeffizienz, den die Unternehmensinitiative Deneff gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen PWC am Donnerstag veröffentlicht hat. Demnach ist der Umsatz der Branche im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 162 Milliarden Euro gestiegen. 2013 haben Effizienzunternehmen 848 000 Menschen beschäftigt.

Martin Bornholdt, Geschäftsführer der Deneff, hält die Umsatz- und Beschäftigtenzahlen für „relativ valide“, obwohl sie überwiegend auf einer Hochrechnung beruhen. Aber im vergangenen Jahr habe die Prognose für 2013 bei einem Wachstum von zwölf Prozent gelegen, herausgekommen seien elf Prozent, das spreche doch dafür, dass die Methodik der Studie funktioniere, sagte er. Die Studie beruht auf einem detaillierten Fragebogen an 90 Unternehmen. Damit wird erhoben, wie viel Umsatz sie tatsächlich mit Energieeffizienztechniken, -materialien oder -dienstleistungen machen. Dann wird diese Zahl auf ganz Deutschland hochgerechnet. Amtliche Erhebungen gibt es nicht, weil sich die Branche aus vielen verschiedenen Gewerben zusammensetzt – vom Handwerk über die Haustechnikbranche, die Dämmstoffindustrie, Beratungsunternehmen.

Der Energieverbrauch ist in Deutschland zwischen 2003 und 2012 um etwa vier Prozent gesunken. Der Rückgang ist auf Modernisierungen bei Kraftwerken und Maschinen zurückzuführen. Wird etwas ersetzt, wird es in der Regel effizienter. Allerdings wäre es technisch kein Problem, viel mehr Energie einzusparen. Doch dazu „braucht es klare politische Vorgaben“, sagt Martin Bornholdt. Die wünschen sich auch die Unternehmen, berichtete Volker Breisig von PWC. Die Unternehmen hoffen auf eine ambitionierte Umsetzung der Energieeffizienzrichtlinie, die eigentlich in drei Wochen in deutsches Recht umgesetzt sein müsste. Bisher ist nicht absehbar, wann die Bundesregierung dazu Beschlüsse fasst. Außerdem hoffen die Unternehmen, dass der angekündigte Energieeffizienz-Aktionsplan einen langfristigen Regulierungsrahmen vorgibt, damit sich die Branche noch besser entwickeln kann.

Im Gegensatz zu den Herstellern von Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung, für die der Export eine große Rolle spielt, ist die Effizienzbranche überwiegend an den Heimatmarkt gebunden. 18 Prozent der Effizienzdienstleistungen finden in der Region und weitere 43 Prozent im nationalen Markt statt. Der Export von Effizienztechnologien macht dagegen bisher lediglich 23 Prozent vom Umsatz aus.

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