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Energiewirtschaft: Grundstein für neues Braunkohlekraftwerk gelegt

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in Nordrhein-Westfalen den Grundstein für Europas größtes und modernstes Braunkohlekraftwerk gelegt. Der Stromkonzern RWE investiert an dem Standort 2,2 Milliarden Euro.

Neurath - Im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist der Grundstein für ein neues Braunkohlekraftwerk des Energieriesen RWE gelegt worden. Im nordrhein-westfälischen Grevenbroich-Neurath soll nach Angaben des Konzerns für 2,2 Milliarden Euro das "größte und modernste Braunkohlekraftwerk der Welt" entstehen. An dem Festakt nahmen neben Merkel auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) und der RWE-Vorstandsvorsitzende Harry Roels teil. Umweltschützer und die nordrhein-westfälischen Grünen protestierten gegen den Bau.

Die beiden Blöcke des Kraftwerks sollen bis 2010 fertiggestellt sein. Laut RWE trägt der Bau zur nachhaltigen Klimavorsorge bei. Durch die angewandte neue Technologie steigt demnach der Wirkungsgrad der Stromerzeugung auf Basis von Braunkohle um mehr als 30 Prozent im Vergleich zu Altanlagen. Entsprechend gehe der CO2-Ausstoß pro erzeugter Kilowattstunde Strom zurück. Der Betrieb des neuen Kraftwerks sichert dem Konzern zufolge zudem rund 2000 Arbeits- und Ausbildungsplätze in den Tagebauen, der Verwaltung und am Standort selbst.

Heftige Kritik an dem Bau übten die nordrhein-westfälischen Grünen und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Braunkohle sei der "mit Abstand klimaschädlichste Energieträger und zudem ineffizient", erklärte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Reiner Priggen. Jeder neue Arbeitsplatz im Braunkohlebereich verhindere das Entstehen von dauerhaften Arbeitsplätzen in nachhaltigen wie hocheffizienten Techniken der erneuerbaren Energien. Die Braunkohlekraftwerke im Rheinland gehörten zu den größten CO2-Produzenten Europas und seien damit mitverantwortlich für den weltweiten Klimawandel.

Der BUND-Landesvorsitzende Klaus Brunsmeier warf Merkel und Rüttgers vor, sie setzten mit der Grundsteinlegung für das neue Kraftwerk "ein völlig falsches Signal für eine Energiepolitik von gestern, gegen den Klimaschutz und gegen Mensch und Natur in einer von der Braunkohle-Nutzung seit Jahrzehnten geplagten Region." (tso/AFP)

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