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Wirtschaft: Entlassungen bei der Bahn?: Unruhe vor dem Spitzengespräch - Bahnchef nimmt Drohung zurück

Wenige Tage vor dem Spitzengespräch zwischen Bahnvorstand und Gewerkschaften über eine Fortsetzung des Beschäftigungsbündnisses haben Berichte über mögliche Entlassungen bei der Bahn für Unruhe gesorgt. Bahnchef Hartmut Mehdorn betonte am Mittwoch allerdings: "Wir reden heute nicht von betriebsbedingten Kündigungen, wir reden heute darüber, wie wir sie vermeiden können, wie wir Arbeitsplätze erhalten können.

Wenige Tage vor dem Spitzengespräch zwischen Bahnvorstand und Gewerkschaften über eine Fortsetzung des Beschäftigungsbündnisses haben Berichte über mögliche Entlassungen bei der Bahn für Unruhe gesorgt. Bahnchef Hartmut Mehdorn betonte am Mittwoch allerdings: "Wir reden heute nicht von betriebsbedingten Kündigungen, wir reden heute darüber, wie wir sie vermeiden können, wie wir Arbeitsplätze erhalten können." Die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, der Bahnchef drohe der Gewerkschaft der Eisenbahner mit Entlassungen, falls sich eine Einigung über Stellen- und Kostenabbau als unmöglich erweisen sollte. "Wenn es nicht anders geht, müssen wir für die Zukunftsfähigkeit der Deutschen Bahn auch Mitarbeiter entlassen", sagte er dem Blatt.

Die Bahngewerkschaft Transnet kritisierte, solche Veröffentlichungen vergifteten die Verhandlungsatmosphäre. Die Verhandlungen seien ohnehin schon sehr schwierig, sagte der Sprecher der früheren Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GdED), Hubert Kummer. Vor dem Spitzengespräch am 7. Juni sollten solche Veröffentlichungen daher unterlassen werden. Im NDR bekräftigte Kummer, dass es bei betriebsbedingten Entlassungen zu einem Streik kommen müsse. "Aber wir wollen doch erst mal einen Kompromiss anstreben, und nicht streiken", sagte er.

Unterdessen kündigte die Bahn ein Programm für mehr Service und Sicherheit an den Bahnhöfen an. In den kommenden Jahren sollen etwa 30 weitere Bahnhöfe komplett saniert oder neugebaut werden. Ab Sommer sollen zudem bundesweit 81 Bahnhofsmanager - so genannte "Mr. Bahnhof" - die Kundenbetreuung verbessern. Der Vorstandschef der DB-Tochter, Dieter Ullsperger sagte, die Sanierung der rund 6000 Bahnhöfe könne angesichts eines Durchschnittsalters von 85 Jahren und eines Investitionsrückstaus von derzeit 20 Milliarden Mark nur schrittweise erfolgen. Derzeit würden jährlich rund eine Milliarde Mark in Um- und Neubauten investiert und weitere 1,1 Milliarden im Rahmen des "Bahnhofspaktes" für kleinere und mittlere Bahnhöfe. Etwa 1000 Bahnhofsgebäude sollen verkauft werden. Im Rahmen der bis 2004 angestrebten deutlichen Ertragsverbesserung bei der Bahn AG müsse auch die DB Station &Service zulegen. Die Kosten seien derzeit genau so hoch wie der Umsatz von 1,7 Milliarden Mark, sagte Ullsperger.

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