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Wirtschaft: "Entscheidend is auf'm Flugplatz"

Die Eigentümer des Westfalenstadions entscheiden heute über die Zukunft von Borussia Dortmund. Die Anteilseigner des Stadionfonds Molsiris stimmen über das Sanierungskonzept des BVB ab. Bei einer Ablehnung droht dem einzigen börsennotierten Bundesligisten die Insolvenz.

Düsseldorf (14.03.2005, 14:51 Uhr) - Die Abstimmung über eine Annahme des Sanierungskonzeptes für den Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund durch die außerordentliche Versammlung der Anteilseigner des Stadionfonds Molsiris verzögert sich. Grund dafür sind zahlreiche Wortmeldungen der Eigner bei dem Treffen am Montag am Düsseldorfer Flughafen. Bei einer Ablehnung der vom BVB beantragten Maßnahmen durch die Haupteigentümer des Dortmunder Westfalenstadions droht Borussia Dortmund die Insolvenz.

Zu Beginn der Versammlung hatte der Sanierungsbeauftragte des Dortmunder Traditionsvereins, der Wirtschaftsprüfer Jochen Röhlfs, das Konzept zur Konsoliderung des hoch verschuldeten Clubs vorgestellt. Dabei konnte er auch eine positive Nachricht vortragen: Für den Ausbau des Westfalenstadions zum Standort für die Weltmeisterschaft 2006 hat die Borussia einen Finanzier gefunden. Für eine Unterstützung in prekärer Lage warb auch BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Am Anfang der Versammlung waren die zur Beschlussfähigkeit notwendigen 15 Prozent der Anteile vertreten, teilte Sprecherin Karolina Müller von der Commerzleasing und Immobilien AG mit. Davon müssen wiederum mindestens 75 Prozent den vorgeschlagenen Maßnahmen zustimmen. Dazu gehört der angestrebte Teilrückkauf der WM-Arena durch die Borussia und eine Stundung der Mietzahlungen für die Jahre 2005 und 2006.

Die Vertreter von Borussia Dortmund gingen mit verhaltener Zuversicht in die Versammlung. «Ich gehe mit erkennbarer Anspannung hinein. Wir haben keine verlässliche Wasserstandsmeldung», sagte BVB-Präsident Reinhard Rauball, der zusammen mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gekommen war. Nicht erschienen war BVB-Manager Michael Meier, der zurzeit die Lizenzunterlagen für die Saison 2005/2006 vorbereiten soll. Sie müssen an diesem Dienstag bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) eingereicht werden.

Angespannt war auch die Atmosphäre unter den Molsiris-Anteilseignern. «Keiner ist bereit, dem Dortmunder Verein noch Geld zu geben. Wir sollen herhalten, das sehen wir nicht ein», sagte einer von ihnen vor Beginn der Versammlung. Die rund 5800 Anteilseigner haben jeweils zwischen 5000 und 100.000 Euro investiert. (tso) ()

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