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Von wegen Geldwäsche: Mit der Abschaffung des 500-Euro-Scheins soll Kriminellen das Handwerk erschwert werden.

© Patrick Pleul/dpa

Entscheidung der Europäischen Zentralbank: Der 500-Euro-Schein wird abgeschafft

"Gegen Ende 2018" wird die Ausgabe der lilafarbenen Banknoten eingestellt. Das entschied der Rat der EZB am Mittwoch.

Das Ende des 500-Euro-Scheins ist besiegelt. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) entschied am Mittwoch, dass die Ausgabe der größten Euro-Banknote „gegen Ende 2018“ eingestellt wird, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte. Zu diesem Zeitpunkt sollen die überarbeiteten 100- und 200-Euro-Scheine eingeführt sein. Die im Umlauf befindlichen 500er sollen gesetzliches Zahlungsmittel bleiben und unbegrenzt umtauschbar sein. Der Schein werde aber nicht mehr gedruckt. Er wird so allmählich aus dem Bargeld-Verkehr verschwinden.

Mit der schrittweisen Abschaffung des lilafarbenen Scheins sollen Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit eingedämmt werden. EZB-Präsident Mario Draghi hatte darauf hingewiesen, dass der 500er für kriminelle Zwecke genutzt werde: „Der 500-Euro-Schein ist ein Instrument für illegale Aktivitäten.“ Drogenhandel und Geldwäsche sollen dabei im Mittelpunkt stehen. Die EU-Finanzminister hatten bei einem Treffen in Februar deutlich gemacht, dass sie von der EZB „angemessene Maßnahmen“ mit Blick auf den 500-Euro-Schein erwarten.

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hingegen glaubt nicht, dass es ohne den größten Euro-Schein weniger illegale Geschäfte geben wird. Er fürchtet zudem um das Vertrauen der Bevölkerung in die europäische Gemeinschaftswährung. Die Bürger könnten den Eindruck bekommen, dass ihnen das Bargeld nach und nach entzogen werden. Dabei seien Banknoten das einzige gesetzliche Zahlungsmittel.

Zum Zeitpunkt der Abschaffung müssen Millionen der Geldnoten durch kleinere Scheine ersetzt werden. Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge waren im März 2016 exakt 594.417.006 lilafarbene Scheine im Wert von gut 297 Milliarden Euro in Umlauf. (mit AFP, dpa)

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