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Wirtschaft: Entwicklungsländer sind größte Verlierer

Die Entwicklungsländer sind die großen Verlierer des weltweiten wirtschaftlichen Abschwungs. Das geht aus dem neuesten Bericht der Uno-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) hervor.

Die Entwicklungsländer sind die großen Verlierer des weltweiten wirtschaftlichen Abschwungs. Das geht aus dem neuesten Bericht der Uno-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) hervor. "Die stotternde Konjunktur in den USA hatte eine direkte und schnelle Auswirkung auf die Entwicklungsländer", sagte Unctad-Generalsekretär Rubens Ricupero am Montag in Genf. Betrug die Zunahme des Bruttoinlandprodukts in den Entwicklungsländern 2000 noch fast fünf Prozent, sackte der Wert im vergangenen Jahr auf nur etwas mehr als ein Prozent ab. Die großen Ausnahmen: China legte immerhin eine Wachstumsrate von sieben Prozent hin. Und in Indien verzeichneten die Forscher 2001 sogar eine höhere Wachstumsrate als im Vorjahr.

Ihre Ausfuhren steigerten die ärmeren Staaten 2001 um weniger als ein Prozent. Im Vorjahr hatten die Statistiker noch einen Zuwachs von 14 Prozent gemeldet. Verschärft wurde die Situation durch gefallene Preise. Vor allem asiatische Hersteller litten unter sinkenden Erlösen für Produkte aus dem ITBereich wie Halbleiter oder Elektronikgüter für den täglichen Bedarf.

Die meisten Länder wollten von einem neuen Aufschwung in den USA profitieren, beobachtet die Unctad. "Das ist aber eine gefährliche Strategie", sagte der Unctad-Generalsekretär Ricupero. Ohne eine kräftige Nachfrageanregung in allen großen Industrieländern verlöre der beginnende Aufschwung an Fahrt, und die bestehenden Ungleichgewichte würden sich vergrößern. "Die Entwicklungsländer können dann ihre Wachstums- und Entwicklungsziele nicht erreichen", warnte der Chef der Unctad, die traditionell eine kritische Haltung zum ökononomischen Liberalismus hat.

HB, hbd

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