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Wirtschaft: Eon-Aktionäre profitieren vom Umbau

Energiekonzern steigert Umsatz und Ergebnis erneut und will jetzt vor allem im Ausland wachsen

Düsseldorf (tas). Der Konzernumbau der Eon AG hat sich für das Unternehmen auch im Geschäftsjahr 2003 ausgezahlt. Mit einem Betriebsgewinn in Höhe von 4,57 Milliarden Euro wurde der Vorjahreswert um 20 Prozent übertroffen und markiert damit einen neuen Rekord. „Die Ergebnisentwicklung belegt erneut die Fähigkeit, von Jahr zu Jahr besser zu werden", sagte Eon Chef Wulf Bernotat am Mittwoch bei Vorlage der Bilanz. „Alle wichtigen Ergebniszahlen für 2003 weisen gegenüber dem bereits sehr starken Vorjahr zweistellige Steigerungsraten auf.“ Davon sollen auch die Aktionäre des Energieversorgers profitieren. Die Dividende wird auf zwei Euro (Vorjahr: 1,75 Euro) erhöht.

Möglich wurden die Zuwächse durch die Konzentration auf die Geschäftsfelder Strom und Gas. Fast 90 Prozent von Umsatz und Ergebnis erzielt Eon mittlerweile in den beiden Bereichen. Vor allem die Abgabe der Mehrheit am Spezialchemiekonzern Degussa und die gleichzeitig erfolgte vollständige Übernahme der Essener Ruhrgas im vergangenen Jahr haben die Bilanzstruktur deutlich verbessert. Mit rund 10 000 Mitarbeitern steuerte der Gasversorger 2003 über 1,1 Milliarden Euro Betriebsgewinn zum Eon-Ergebnis bei. Degussa verdiente im selben Zeitraum mit 47 000 Beschäftigten nur die Hälfte des Ruhrgas-Ergebnisses. Auch die Übernahme des britischen Energieversorgers Powergen zahlt sich aus. Der Betriebsgewinn verdoppelte sich auf 620 Millionen Euro nahezu.

Um das Geschäft weiter zu stärken, ist Eon auch auf der Suche nach neuen Engagements im Ausland. Dabei schauen sich die Düsseldorfer verstärkt in Osteuropa um. „Seit Januar sind wir in Russland unterwegs und führen Gespräche mit möglichen Partnern“, sagte Bernotat. Eon sei interessiert an den Bereichen Gasförderung und Stromerzeugung. Auch in Rumänien will der Energieversorger mitmischen und ein Gebot für das zur Privatisierung anstehende staatliche Gasunternehmen „Distrigaz“ abgeben. Eon will eigenen Angaben zufolge dafür einen dreistelligen Millionen-Betrag bieten.

Wie es mit der US-Sparte, dem Energieversorger LG & E Energy weitergeht, ließ Bernotat offen. Die derzeitige Größe des US-Geschäftes sei auf längere Sicht nicht tragbar. „Wir müssen entweder weiter wachsen oder uns aus dem Markt zurückziehen.“ Die endgültige Entscheidung darüber macht Eon auch davon abhängig, ob eine Änderung des strengen Übernahmerechtes bei Energieunternehmen in den USA in Kraft tritt.

Für das laufende Jahr rechnet das Eon-Management damit, die operativen Gewinne im Konzern nochmals steigern zu können. Dazu werden wohl auch weitere Preisanstiege bei Strom und Gas beitragen. Der für den Vertrieb zuständige Vorstand Johannes Teyssen sagte, er erwarte „eine leichte weitere Aufwärtsbewegung“. Dafür sprächen sowohl die anziehenden Rohstoffpreise, als auch der Anstieg der Großhandelspreise.

Unter dem Strich werde das Rekord-Konzernergebnis aus dem Jahr 2003 in Höhe von 4,65 Milliarden Euro jedoch nicht mehr zu übertreffen sein. Dazu fehle es an notwendigen Buchgewinnen, sagte Vorstandschef Bernotat. Im letzten Jahr hatte Eon den Wasserversorger Gelsenwasser und die französische Mobilfunkbeteiligung Bouygues Telecom verkauft. Allein für Gelsenwasser hatte Eon über 800 Millionen Euro erhalten. Zum Verkauf stehen zwar noch die verbleibenden Anteile an der Degussa und die Immobilientochter Viterra. Mit der Abgabe der beiden Brocken werde sich Eon jedoch noch bis ins nächste Jahr hinein Zeit lassen.

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