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Eon/Endesa: Brüssel verschärft Gangart

Im Streit um die Übernahme des spanischen Energieversorgers Endesa durch den Düsseldorfer Eon-Konzern verschärft Brüssel erneut die Gangart gegen Madrid.

Brüssel - Die EU-Kommission eröffnete ein weiteres Vertragsverletzungsverfahren gegen die spanische Regierung. Sie will Madrid damit juristisch zwingen, illegale Auflagen für Eon zur Übernahme von Endesa zurückzuziehen. Madrid beruft sich dabei auf Sorgen um die nationale Energieversorgung.

Brüssel hatte bereits vor einer Woche angekündigt, Spanien in dem Fall vor dem Europäischen Gerichthof (EuGH) verklagen zu wollen. Dabei geht es um die aus Sicht der EU-Kommission übermäßigen Kompetenzen, die die spanische Regulierungsbehörde CNE speziell zum Kampf gegen die Übernahme erhalten hat.

Die EU-Kommission hatte Spanien bereits Ende September aufgefordert, die Auflagen für Eon zu streichen. Aus Sicht Brüssels verstoßen sie gegen das europäische Wettbewerbsprinzip. Die spanischen Behörden hatten jedoch seitdem mehrere Fristen verstreichen lassen. Die Regierung in Madrid hat nun 15 Arbeitstage Zeit, um der Brüsseler Forderung nachzukommen. Ansonsten droht im äußersten Fall eine zweite Klage vor dem EuGH.

Ungeachtet des Rechtsstreits zwischen Brüssel und Madrid geht am Freitag das Bietergefecht um Endesa in die entscheidende Runde. Dabei sollen alle interessierten Konzerne ihre überarbeiteten Angebote auf den Tisch legen. Für Endesa bietet auch der spanische Versorger Gas Natural, die Offerte beläuft sich bisher auf 22,5 Milliarden Euro. Eon will aber offenbar bei der bisher geplanten Offerte von 36,5 Milliarden Euro bleiben. (tso/dpa)

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