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Wirtschaft: Epcos: Gedämpfte Nachfrage der Mobilfunk-Industrie

Der BauelementeKonzern Epcos verzeichnet eine deutlich gedämpfte Nachfrage der Mobilfunk-Industrie. Der Bedarf sei in den vergangenen acht Wochen erheblich schwächer geworden, sagte am Dienstag der scheidende Epcos-Chef Klaus Ziegler.

Der BauelementeKonzern Epcos verzeichnet eine deutlich gedämpfte Nachfrage der Mobilfunk-Industrie. Der Bedarf sei in den vergangenen acht Wochen erheblich schwächer geworden, sagte am Dienstag der scheidende Epcos-Chef Klaus Ziegler. "Diese Entwicklung traf uns keineswegs unerwartet, sie kam jedoch plötzlich und macht sich bei uns seit Anfang Januar in den Zahlen bemerkbar", räumte Ziegler auf der Hauptversammlung in München ein. Der Bereich Telekommunikation ist bei Epcos mit einem Umsatzanteil von 30 Prozent eines der wichtigsten Geschäftsfelder. In den vergangenen Monaten hatten bereits eine Großzahl von Mobilfunk-Konzernen, insbesondere die Handy-Hersteller wie Nokia, Motorola oder Ericsson, ihre Prognosen teilweise drastisch nach unten korrigiert. Ziegler meinte zwar, er rechne im Sommer diesen Jahres wieder mit einer Belebung des Handy-Marktes. Doch insgesamt ist er für die Branche pessimistisch. Man könne froh sein, wenn 2001 weltweit rund 450 Millionen Handys verkauft würden.

Experten rechnen mit einem Absatz von rund 480 Millionen Stück. In 2000 waren es 400 Millionen Geräte. Das Problem sind derzeit noch die großen Lagerbestände bei Mobilfunk-Betreibern und Zwischenhändlern. Ziegler schätzt, dass sich in den Lagern 40 bis 50 Millionen Geräte stapeln. Epcos muss vor diesem Hintergrund die Prognosen für 2000/01 (30. September) deutlich nach unten revidieren. So wird jetzt mit einem Umsatzwachstum von 20 Prozent gerechnet. Anfang Februar wurde das Umsatzwachstum bereits auf 25 Prozent von zuvor bis zu 30 Prozent korrigiert. 1999/2000 war der Umsatz um 62 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro gewachsen. Auch das Ergebnis soll in 2000/01 nicht so stark wachsen wie erwartet. Ziegler rechnet mit einer Gewinnmarge von 17 Prozent statt bisher 19 Prozent. Die geplanten Investitionen werden um 100 Millionen Euro auf 350 Millionen Euro zurück gefahren. Auch die Zahl der Mitarbeiter wird reduziert, in München stehen 100 Arbeitsplätze zur Disposition. Die Aktie legte am Dienstag kräftig zu.

cbu

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