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Erdgas: Russland erklärt Gasverhandlungen mit der Ukraine für gescheitert

Der Streit zwischen Russland und der Ukraine um den Preis für die Erdgaslieferungen und die Transitgebühren eskaliert. Ab acht Uhr Donnerstag Morgen stoppt Gazprom sämtliche Erdgaslieferungen an die Ukraine. Auch Westeuropa könnte davon betroffen sein.

Im Gasstreit mit der Ukraine hat der russische Gasmonopolist Gazprom die Verhandlungen mit Kiew für gescheitert erklärt. Gazprom-Chef Alexej Miller sagte nach Angaben der Agentur Interfax am Silvesterabend in Moskau, dass der Gashahn für die Versorgung der Ukraine an diesem Donnerstag um 08.00 Uhr (MEZ) abgedreht werde. Russlands Regierungschef Wladimir Putin informierte die Europäische Kommission über mögliche Auswirkungen auf den Westen. Bereits vor drei Jahren hatte ein ähnlicher Streit auch Folgen für die Versorgung in Westeuropa.

"Die Verantwortung für diese verschärfte Situation liegt voll und ganz bei der Ukraine", sagte Miller. Der Gazprom-Chef warf dem ukrainischen Unternehmen Naftogas außerdem vor, die Schulden für die letzten Gaslieferungen nicht bezahlt zu haben. Zuvor hatte der Konzern aber erklärt, dass von Naftogas 1,5 Milliarden Dollar (1,06 Milliarden Euro) bei dem Schweizer Zwischenhändler RosUkrEnergo eingegangen seien. Miller beklagte nun, dass das Geld aber weiter nicht bei Gazprom gebucht sei. Zudem fehlten rund 600 Millionen US-Dollar, die Gazprom als Verzugsstrafe berechnet habe.

Die Ukraine hat angekündigt, die für den Transit bestimmten Gaslieferungen nach Westeuropa zu "beschlagnahmen". Aus russischer Sicht will das finanziell angeschlagene Land auf diese Weise seine Versorgung sichern. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) hatte am Dienstag betont, dass die Versorgung Deutschlands in keinem Falle gefährdet sei. In einer Erklärung verwies er auf die "gut gefüllten Gasspeicher der deutschen Versorgungsunternehmen". (ah/dpa)

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