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Erdgas: Von Sibirien nach Brandenburg

Nördlich von Berlin beginnt die Arbeit an einer Erdgasleitung, die einmal an die Ostseepipeline anschließen soll.

Cottbus/Schwerin – Der Bau des nördlichen Brandenburger Abschnitts der Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung (Opal) kann beginnen. Das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) erteilte den Planfeststellungsbeschluss für einen 148 Kilometer langen Teil der Erdgastrasse, teilte eine Sprecherin der Behörde mit. Dieser Abschnitt führt von der Landesgrenze Mecklenburg-Vorpommerns durch die Landkreise Uckermark, Barnim, Märkisch-Oderland und Oder- Spree. Die Bauarbeiten sollen in den nächsten Tagen beginnen.

Die Opal wird die geplante Ostseepipeline „Nord Stream“ mit dem europäischen Ferngasleitungsnetz verbinden. Sie soll über eine Strecke von 470 Kilometern von der Ostseestadt Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern durch Brandenburg und Sachsen bis an die tschechische Grenze führen. In Brandenburg wird die Leitung etwa 270 Kilometer lang sein. OPAL NEL]

An der Trasse in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern wurde bisher auf mehr als 160 Kilometern Erdreich ausgehoben, rund 40 Kilometer Rohre wurden verschweißt und die ersten Stränge verlegt. Gebaut wird die Opal-Pipeline von Wingas – einer Tochter der BASF-Tochter Wintershall und Gazprom – im Auftrag der Opal Net Transport GmbH und der Eon Ruhrgas AG. Im Herbst 2011 soll der dann erste fertiggestellte Leitungsstrang 27,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr liefern./OPAL NEL] Ein zweiter Strang soll 2012 fertiggestellt werden. „Der Planfeststellungsbeschluss legt alle Details für den Bau und späteren Betrieb der Erdgaspipeline fest“, sagte LBGR-Präsident Klaus Freytag. Die Einwände, die insbesondere Fragen der Entschädigung und der grundsätzlichen Rechtfertigung des Vorhabens betroffen hätten, seien geprüft und gegeneinander abgewogen worden. Im Ergebnis des Verfahrens sei dem Antrag der Wingas AG „mit umfänglichen Auflagen entsprochen“ worden.

Die Entscheidung zum südlichen Brandenburger Abschnitt der Erdgastrasse in den Landkreisen Dahme-Spreewald, Teltow-Fläming, Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz steht den Angaben zufolge wegen der Diskussion um den Verdichterstandort in Radeland noch aus. In der Mark muss eine Verdichterstation gebaut werden, um den Transportdruck aufrechtzuerhalten. Nach Protesten von Bürgerinitiativen gegen den ursprünglich geplanten Bau der Station in Groß Köris bei Königs Wusterhausen waren weitere Varianten geprüft worden, darunter der Standort Radeland bei Baruth/Mark. Die Bürger befürchten durch die etwa 13 Fußballfelder große Anlage einen massiven und bleibenden Eingriff in die Lebensbedingungen der dort lebenden Menschen, Pflanzen und Tiere. Außerdem zerstöre die Anlage den Charakter des entstehenden Naherholungs- und Fremdenverkehrsgebiets.

In den kommenden Jahren sollen weitere Pipelines folgen. Für 2012 ist der Bau der NEL-Röhre von Greifswald durch Norddeutschland bis nach Bremen geplant, die russisches Gas bis nach England transportieren soll. ddp/dpa/AFP

www.opal-pipeline.de

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