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ERFINDER: Segel statt Diesel

Schiffsdiesel wird immer teurer und ist schlecht für die Umwelt. Wind kostet nichts, ist ökologisch unbedenklich und war in der Schifffahrt schon immer wichtig.

Schiffsdiesel wird immer teurer und ist schlecht für die Umwelt. Wind kostet nichts, ist ökologisch unbedenklich und war in der Schifffahrt schon immer wichtig. Die Idee, beide Erkenntnisse zu verbinden, kam Stephan Wrage beim Lenkdrachenfliegen. Statt ihn vom Boden abheben zu lassen könnte ein Drachen doch auch ein Schiff ziehen und so Treibstoff sparen. 2001 gründete Wrage Sky Sails. Die Technik mit dem computergesteuerten 160 Quadratmeter großen Zugdrachen, der am Schiffsbug befestigt wird, ließ er sich patentieren.

Kurz vor Weihnachten wurde in Hamburg das erste Handelsschiff mit der Segeltechnologie getauft. In diesen Tagen soll der 132 Meter lange Schwergutfrachter MS „Beluga Sky Sails“ seine Jungfernfahrt nach Venezuela antreten. 2008 will Sky Sails in Serienproduktion gehen. Die Systeme kosten 250 000 bis 2,5 Millionen Euro. „Die Idee ist definitiv ernst zu nehmen“, sagt Max Johns, Sprecher des Verbands Deutscher Reeder. „Auch wenn sie leider nur für einen kleinen Teil der Handelsschiffe einsetzbar ist.“ Mit Segeln ausgestattet werden könnten nur Boote mittlerer Größe, die nicht schneller als 15 Knoten fahren. „Sonst könnten die Schiffe ihren Schirm überholen.“ Mittelfristig wäre es dennoch möglich, den Emissionsausstoß der gesamten Frachtschifffahrt so um zwei bis drei Prozent zu senken. mho

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