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Wirtschaft: Erfolg im Kampf gegen Bestechung

BERLIN (hor).Deutschland steht auf dem 15.

BERLIN (hor).Deutschland steht auf dem 15.Platz des Korruptionsindexes von Transparency International, der am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde.Der Bericht, der zeitgleich in Berlin und in Washington vorgelegt wurde, schlüsselt auf, in welchen Staaten Bestechungsgelder am stärksten fließen.

Der Index basiert auf zwölf Untersuchungen.Analysten und Manager beurteilten aufgrund ihrer Erfahrungen, in welchen Staaten am häufigsten bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen geschmiert wird.Es handelt sich also nur um eine einseitige Darstellung der Problematik: Denn nur die Bestochenen werden erfaßt, nicht aber die Geldgeber.Erstmals umfaßt der Index 85 Länder, nach 52 Staaten im Vorjahr.Er wurde zum vierten Mal erstellt.In Dänemark, Finnland und Schweden arbeiten die Behörden demnach am wenigsten korrupt.Noch im vergangenen Jahr wurde Deutschland auf Platz 13 geführt.

Der Name ist bei Transparency International e.V.Programm.Bereits die Umschlaghülle der Imagebroschüre besteht aus einer durchsichtigen Folie.Manch einEntscheidungsträger in den Behörden überzeuge dagegen nicht durch transparente Arbeit, kritisiert der Präsident von TI, Peter Eigen.Bei öffentlichen Aufträgen ist in bestimmten Staaten häufig nicht die Effizienz, sondern das Prestige ausschlaggebend für den Zuschlag.Das finanzielle Interesse des zuständigen Beamten steht vor dem öffentlichen Wohl.

Transparency kämpft gegen die Korruption: "Wir wollen gewisse Staaten wachrütteln", sagt der ehemalige Weltbank-Vorstand Eigen.Eines der Hauptziele von Transparency: Aus dem Tabuthema, vor allem in Entwicklungsländern, muß ein Diskussionsthema werden.Entwicklungsarbeit, Armutsbekämpfung, demokratische Wirtschaftsentwickung und effektive Wirtschaftspolitk hätten in korrupten Staaten keine Chance.Das Image im Ausland sowie die Loyalität gegenüber der eigenen Bevölkerung leide unter korrupten Behörden, so Eigen.

Honduras, Paraguay und Kamerun stehen am Ende der Liste.Das krisengeschüttelte Rußland steht fast am Ende, auf dem 76.Platz.Es handelt sich allerdings nicht um eine Art Weltrangliste der Korruption, da aufgrund fehlender Informationen nicht alle Länder in die Untersuchungen miteinbezogen wurden.

Die gemeinnützige Organisation besteht seit 1993 und steuert ihre weltweiten Aktivitäten in mehr als 60 Nationen von Berlin aus.TI-Präsident Eigen: "Wir haben unsere Ziele in der Vergangenheit weitgehend erreicht." So sei mittlerweile eine Wende der Unternehmermentalität zu erkennen, sagte Eigen: "Früher hieß es, nein wir bestechen nicht.Heute sagen sie ja, weil es nicht anders geht." Doch auch dagegen möchte Eigen weiterhin kämpfen.Für deutsche Firmen ist es nach wie vor legitim, an Großaufträge durch Schmiergeldzahlungen zu gelangen.Bestechungsgelder können weiterhin fast uneingeschränkt von der Steuer abgesetzt werden.Eine OECD-Konvention soll Ende des Jahres die Situation verbessern.

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