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Wirtschaft: Erholung am deutschen Arbeitsmarkt ist in Sicht

Nachfrage der Wirtschaft nach Leiharbeit nimmt zu / Vor allem Maschinenbau- und Elektronikfirmen stellen Personal ein

Berlin (brö). Auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt es erste Anzeichen für eine Belebung. Die Nachfrage der Wirtschaft nach Personal hat in den letzten Wochen spürbar angezogen, wie eine Umfrage des Tagesspiegels am Montag unter den führenden Zeitarbeitsfirmen in Deutschland ergab. Vor allem bei Unternehmen im Maschinenbau und in der Elektronikindustrie sei der Personalbedarf gestiegen, hieß es.

Die Geschäftsentwicklung der Zeitarbeits- Branche gilt als Frühindikator für die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Grund: Unternehmen, die wegen einer konjunkturellen Besserung mehr Aufträge abzuarbeiten haben, stellen nicht sofort neue Vollzeitkräfte ein. Um flexibel zu bleiben, nehmen sie zunächst Leiharbeitskräfte unter Vertrag, die ihnen von Firmen wie Adecco, Manpower oder Randstad vermittelt werden. Von diesem Personal können sie sich rasch trennen, sollte die Konjunktur doch wieder schlechter laufen. Wie sich die Arbeitslosigkeit im März entwickelt hat, wird die Bundesagentur für Arbeit (BA) heute in Nürnberg mitteilen. Im Monat Februar hatten 4,641 Millionen Menschen hier zu Lande keine Beschäftigung.

Beim Marktführer Randstad sieht Geschäftsführerin Heide Franken einen positiven Trend für die ersten Wochen des Jahres. „Für die Zeitarbeit und ihre Beschäftigten bietet 2004 gute Chancen“, erklärte sie. Eine steigende Nachfrage nach Personal sei besonders im Süden und im Osten der Bundesrepublik zu verzeichnen. Eine steigende Nachfrage meldet auch Adecco, die Nummer Zwei der Personalvermittlungsbranche.

„Wir machen zehn Prozent mehr Umsatz als zu Beginn des vergangenen Jahres“, sagte auch Thomas Reitz, Deutschland-Geschäftsführer von Manpower, dieser Zeitung. Bereits Ende 2003 habe sich eine Besserung der Lage abgezeichnet. Allerdings werde es noch einige Monate dauern, bis die Konjunktur so stark sei, dass es eine Belebung auf dem gesamten Arbeitsmarkt gebe.

Wirtschaftsexperten erwarten trotz der zuletzt schwachen Konjunktur-Indikatoren wie dem Ifo-Geschäftsklima-Index eine Zunahme der Beschäftigung in diesem Jahr. Dies werde sich im dritten und im vierten Quartal auch in der Statistik bemerkbar machen, sagte Peter Meister, Arbeitsmarkt-Fachmann bei der ING BHF-Bank in Frankfurt (Main). Ein Grund sei auch das Absinken der Beschäftigungsschwelle. Darunter verstehen Experten die Wachstumsmarke des Bruttoinlandsprodukts, ab der hier zu Lande neue Stellen entstehen. Durch die Arbeitsmarkt-Reformen der Regierung sei diese auf rund 1,2 Prozent abgesunken, sagte Meister.

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