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Wirtschaft: Ermittlungen gegen Sero ausgeweitet

BERLIN / BIELEFELD .Im Zusammenhang mit der Affäre um die Entsorgungsfirmen Lösch und Sero hat die Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte in Bielefeld ihre Ermittlungen ausgeweitet.

BERLIN / BIELEFELD .Im Zusammenhang mit der Affäre um die Entsorgungsfirmen Lösch und Sero hat die Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte in Bielefeld ihre Ermittlungen ausgeweitet.Anlaß ist ein Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", wonach Dieter und Johannes Löbbert der Konzernholding Euro Waste Service AG (EWS), Dülmen, von Juli bis September 1998 rund 340 Mill.DM entzogen haben sollen.Die Anklagebehörde suche nach möglichen Unregelmäßigkeiten oder Straftatbeständen, sagte Oberstaatsanwalt Burkhard Dannewald am Montag."Es wird geprüft, ob die Transaktionen rechtlich einwandfrei erfolgt sind." Von den 340 Mill.DM sollen rund 140 Mill.DM direkt von den zwei Eigentümern abgezweigt worden sein.Weitere 50 Mill.DM seien in Löbbert-Firmen außerhalb der EWS-Gruppe geflossen, unter der etwa 220 Firmen des Müllimperiums mit einem Umsatz von knapp zwei Mrd.DM zusammengefaßt sind.Ob die 340 Mill.DM, die in der EWS-Bilanz als Forderungen stünden, jemals zurückgezahlt würden, sei ungewiß, hieß es.Das Magazin beruft sich auf Zahlen, die der von der EWS eingesetzte Wirtschaftsprüfer Thomas Bula in der vergangenen Woche in Düsseldorf den 43 Gläubigerbanken präsentiert hatte.

Die Bielefelder Staatsanwaltschaft hatte vor zwei Wochen die beiden Löbbert-Brüder und fünf Manager der Entsorgungsgruppe in Untersuchungshaft genommen.Sie stehen unter dem Verdacht des Kreditbetruges, der Steuerhinterziehung und Bilanzfälschung sowie des Verstoßes gegen das Börsengesetz.So sollen die Manager zwischen 1991 und 1997 Bilanzen von Löbbert-Firmen wie der Sero AG, Berlin, und der Lösch AG, Dülmen, mit "Luftrechnungen" in Höhe von rund 262 Mill.DM frisiert haben.Ziel der "Phantomgeschäfte" sei gewesen, Umsatz- und Gewinnerhöhungen in den Bilanzen auszuweisen und die Aktienkurse in die Höhe zu treiben, betonte Dannewald.Inzwischen wurden zwei Mitarbeiter nach Geständnissen wieder auf freien Fuß gesetzt.Nach Auskunft Dannewalds ist kommende Woche ein weiterer Haftprüfungstermin anberaumt.

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