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Erneuerbare Energien: "Nur eine Frage des politischen Willens"

Mit einem massiven Ausbau der erneuerbaren Energien soll bis 2050 der weltweite Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid halbiert werden. Das geht aus einer aktuellen Studie der Branche sowie von Umweltschützern hervor.

Berlin/Brüssel - Die in Berlin und Brüssel von Greenpeace und dem Dachverband der Europäischen Erneuerbaren Energie Industrie (EREC) präsentierte Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass erneuerbare Energien wie Sonne, Wind oder Biomasse unter bestimmten Voraussetzungen durchaus wettbewerbsfähig seien. Voraussetzung dafür sei, dass die Regierungen die Subventionen für fossile und atomare Energien abbauten "und das Verursacherprinzip für Verschmutzer eingeführt wird", erklärte der Greenpeace-Experte Jörg Feddern.

In dem Report "Energie(R)evolution - Ein nachhaltiger Weg zu einer sauberen Energie-Zukunft für die Welt" wird vorhergesagt, dass die Investitionskosten zur Entwicklung von Technologien für erneuerbare Energien in den nächsten Jahrzehnten drastisch sinken werden. Bei den meisten Technologien könnten sie bis 2020 auf 30 bis 60 Prozent der derzeitigen Höhe reduziert werden. Ab 2040 sei ein weiteres Absinken auf 20 bis 25 Prozent zu erwarten.

"Technische und ökonomische Barrieren gibt es nicht"

Nach Angaben des politischen EREC-Direktors Oliver Schäfer kann der Weltmarkt für erneuerbare Energien bis 2050 wachsen "und dann so groß sein wie heute die fossilen Energien". Das Wachstum der Wind- und Solarindustrie könne sich alle drei Jahre verdoppeln. Davon könne gerade Deutschland als Weltmarktführer bei Wind- und Solartechnik besonders profitieren. Dass diese Vision Realität werde, sei "nur eine Frage des politischen Willens - technische und ökonomische Barrieren gibt es nicht", betonte Schäfer. Greenpeace forderte die Regierungen auf, die Subventionen für Kohle und Atom bis 2010 einzustellen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Vortag beim Weltwirtschaftsforum in Davos den Schutz des Erdklimas als eine der größten Herausforderungen für die Menschheit bezeichnet. Sie begrüßte dabei den Ansatz der EU-Kommission. Demnach soll die EU einen Abbau der klimaschädigenden Emissionen um 30 Prozent bis 2020 anbieten, wenn auch andere große Verursacherstaaten mitmachen. Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE), Milan Nitzschke, forderte daraufhin die Kanzlerin auf, ihren Appellen auch Taten folgen zu lassen. Damit Deutschland seine Spitzenposition auf dem Markt für erneuerbare Energien halten könne, müssten die richtigen Weichen gestellt werden. Dazu gehöre, dass das von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) angekündigte Gesetz für Wärme aus erneuerbaren Energien verabschiedet werde. (tso/dpa)

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