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Wirtschaft: Erst ein Punktgewinn für freie Tankstellen (Kommentar)

Der Wettbewerb auf dem Benzinmarkt ist mörderisch. So schätzt es mittlerweile auch das Bundeskartellamt ein.

Der Wettbewerb auf dem Benzinmarkt ist mörderisch. So schätzt es mittlerweile auch das Bundeskartellamt ein. Auch die Behörde sieht die Gefahr, dass die großen Mineralölkonzerne mit ihrer Preispolitik die mittelständischen freien Tankstellen aus dem Markt treiben könnten. Das dürfen die Hüter des Wettbewerbs aber nicht zulassen. Zu Recht. Denn überall dort, wo auf dem deutschen Tankstellenmarkt neben den großen Anbietern auch kleinere Freie Benzin verkaufen, waren die Preise niedriger. Würden sie aber verdrängt, ist damit zu rechnen, dass die Preise zumindest mittelfristig höher ausfallen. Nicht nur die Freien Tankstellen, auch die Verbraucher können die angekündigte Abmahnung des Kartellamtes an die Konzerne Aral, BP, Dea, Esso und Shell also nur begrüßen.

Doch die Konzerne werden sich gegen die Abmahnung wehren und den Vorwurf nicht auf sich sitzen lassen, mit Absicht die Kleinen aus dem Markt zu stoßen. Sie werden darauf verweisen, dass es ganz natürlich ist, den eigenen Vertragspartnern, die viel größere Mengen abnehmen, günstigere Preise zu gewähren. Sie werden auch bestreiten, sie betrieben gemeinsam das Sterben der Freien, in dem sie ihnen schlechtere Großhandelspreise machten. Sie werden vielmehr darauf verweisen, dass ihnen im harten Wettbewerb gar nichts anders übrig bliebe, als die eigenen Vertragspartner zu stützen. Die Freien und die Verbraucher dürfen sich deshalb nicht zu früh freuen.

Karin Birk

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