zum Hauptinhalt
Neu im Hörsaal. Unis bieten Veranstaltungen quer durch die Fachbereiche an. Foto: dpa

© dpa

Wirtschaft: Erst Uni, dann Abi

Wie Schüler mehr über Hochschulleben erfahren

Die deutschen Hochschulen bieten Schülern mittlerweile fast überall eine Art „Studium auf Probe“ an. Im Gegensatz zu den Tagen der offenen Tür können Oberstufenschüler intensiver Hörsaal-Luft schnuppern und sich ein Bild davon machen, was sie im Studium erwartet. Die Möglichkeiten für Schüler an den Hochschulen sind vielfältig und reichen vom Juniorstudium für Hochbegabte bis zum unverbindlichen Schnupperstudium.

Schon seit einigen Jahren können Schüler an Universitäten Scheine machen, die später im Studium angerechnet werden. Die Uni Köln begann mit ihrem Programm 2000/2001 und immer mehr Hochschulen folgten. Juniorstudium heißen Programme, die sich meist an hochbegabte Schüler der Stufen zehn bis 13 richten. Wer hier mitmachen will, braucht eine Empfehlung seines Fachlehrers, sportliche Gehirnzellen und gutes Zeitmanagement. Denn ein Studium parallel zum Schulalltag erledigt sich nicht mit links. Wer durchhält, hat vielleicht gleichzeitig mit dem Abitur auch den Bachelorabschluss schon fast in der Tasche.

Immer mehr Hochschulen wollen speziell Mädchen für technische und naturwissenschaftliche Studiengänge werben und bieten eigene Veranstaltungsreihen für Schülerinnen an. Als Studentin auf Probe können sich junge Frauen etwa jedes Jahr an der Uni Bremen zu einem dreitägigen Schnupperstudium anmelden. Gegen eine Teilnahmegebühr von sieben Euro lädt die Uni Schülerinnen der Jahrgangsstufen zehn bis 13 zu Laborübungen, Workshops und Vorträgen in den Fachbereichen Physik, Elektrotechnik, Biologie, Chemie, Mathematik, Informatik, Produktionstechnik und Geowissenschaften. Andere Universitäten wie Freiburg oder die RWTH Aachen bieten ähnliche Programme. Ziel ist es, jungen Frauen die Schwellenangst vor Ingenieurstudiengängen zu nehmen.

Oft haben die Unis einige spezielle Veranstaltungen quer durch alle Fachbereiche ausgewählt, in denen Schüler besonders willkommen sind. Die Dozenten sind eingebunden und haben nach der Veranstaltung ein offenes Ohr für neugierige Fragen. Eine Anmeldung ist meist nicht nötig. Die Büros der Studienberatung helfen aber gerne, interessante Veranstaltungen zusammenzustellen. Wer möchte, kann ein Seminar auch regelmäßig über eine längere Zeit besuchen.

Da die Hochschulen ihre Schülerprogramme in Eigenregie entwickeln und umsetzen, gibt es keine Übersicht über alle Angebote. Termine, Zulassungsbeschränkungen, Anmeldefristen, Altersgruppen sind überall anders. Details findet man auf den Internetseiten der Wunschhochschule.Katrin Heine (HB)

Katrin Heine (HB)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false