zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Erst zieht die Börse an, dann die Konjunktur

In spätestens neun Monaten ist er da, der Aufschwung. Jedenfalls im Terminkalender der Börse.

In spätestens neun Monaten ist er da, der Aufschwung. Jedenfalls im Terminkalender der Börse. Champagnerlaune herrscht dort schon jetzt: 55 Prozent hat der Dax in viereinhalb Monaten zugelegt, und die Prognosen fallen weiter freundlich aus. Der Optimismus stützt sich auf Erfahrungen. Die Börse läuft der Konjunktur um sechs bis neun Monate voraus, lautet eine Regel. Doch stimmt das nach drei Jahren Vertrauenskrise noch? „Statistiken zeigen, dass dieser Zusammenhang gilt“, sagt Volker Kleff vom Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Zu beobachten war das Anfang der 80er und 90er Jahre. Da Aktienkurse nichts anderes seien als künftig erwartete Gewinne, erwarteten die Börsen auch diesmal, dass es den Unternehmen bald besser gehen und die Konjunktur in einem halben Jahr anspringen wird. Aber: Kurse sind kein verlässlicher Frühindikator. Wie viel Aufschwung im Dax steckt, kann niemand sagen. „Die Märkte wittern den Aufschwung, aber sie sind ungenau“, sagt Achim Matzke, Indexspezialist bei der Commerzbank. Psychologie und Zahlen irritieren die Anleger. Aktien sind Hoffnungswerte. Fragt man, wie das ZEW, Börsianer, was ihre Erwartungen am meisten beeinflusst, sind es Fakten: Auftragseingänge, Ölpreis, Euro und die Geldpolitik. mot

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false