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Wirtschaft: Erste Festnahme in Daimler-Affäre Früherer Mitarbeiter soll Millionen kassiert haben

Berlin In der Korruptionsaffäre bei Daimler-Chrysler hat es die erste Verhaftung gegeben. Die Staatsanwaltschaft in Stuttgart teilte mit, ein ehemaliger Mitarbeiter des Konzerns „wurde wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr festgenommen“ und dem Haftrichter vorgeführt.

Berlin In der Korruptionsaffäre bei Daimler-Chrysler hat es die erste Verhaftung gegeben. Die Staatsanwaltschaft in Stuttgart teilte mit, ein ehemaliger Mitarbeiter des Konzerns „wurde wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr festgenommen“ und dem Haftrichter vorgeführt. Dem Mann, der in der Bauabteilung des Autokonzerns tätig war, wird Untreue zum Nachteil des Unternehmens vorgeworfen. Konkret soll er die „unberechtigte Vergabe eines Auftrages über ca. 3,5 Millionen Euro“ zu verantworten haben, teilte die Staatsanwaltschaft Stuttgart mit.

Die Affäre begann vor rund einem Jahr, als dem damaligen Chef des Daimler-Chrysler-Vertriebs nachgewiesen wurde, auf Konzernkosten das Haus einer Freundin auf Mallorca renoviert zu haben. Im Verlauf der Ermittlungen tauchten dann immer mehr Verdächtige auf, inzwischen wird gegen 20 Personen ermittelt. Dabei handelt es sich um Daimler-Chrysler-Mitarbeiter, um ehemalige Mitarbeiter und um Geschäftspartner des Konzerns. Vorgeworfen wird den Beschuldigten unter anderem Untreue sowie Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr.

Im Kern der Ermittlungen steht die Bauabteilung des Konzerns sowie das Bauunternehmen Attinger, das für Daimler-Chrysler Aufträge abwickelte und darüberhinaus in Graumarktgeschäfte verwickelt war. Dabei bezog Attinger Luxusautos von Mercedes-Benz mit einem Mengenrabatt und verkaufte sie vor Ablauf der vorgeschriebenen Haltefrist weiter. Attinger soll sich mit diversen Geschenken Daimler-Mitarbeiter gewogen gehalten haben. Umgekehrt haben diese dann womöglich Attinger mit Bauaufträgen bedient. Im Rahmen der Ermittlungen ließ die Staatsanwaltschaft im Raum Stuttgart am Dienstag drei Wohnungen sowie Geschäftsräume und Arbeitsplätze von drei Beschuldigten durchsuchen. Zur Dauer der Ermittlungen können derzeit weder die Staatsanwälte noch Daimler-Chrysler Angaben machen. alf

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