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Wirtschaft: Erste Urabstimmung für den Metall-Arbeitskampf Ostdeutsche Stahlarbeiter wollen für die 35-Stunden-Woche streiken

Berlin (uwe). In der Auseinandersetzung um die Einführung der 35Stunden-Woche in der ostdeutschen Metallindustrie hat die Gewerkschaft IG Metall einen weiteren Schritt in Richtung Streik unternommen.

Berlin (uwe). In der Auseinandersetzung um die Einführung der 35Stunden-Woche in der ostdeutschen Metallindustrie hat die Gewerkschaft IG Metall einen weiteren Schritt in Richtung Streik unternommen. Hasso Düvel, Bezirksleiter der IG Metall für Berlin, Brandenburg und Sachsen, teilte am Sonntag in Berlin mit, dass sich die Stahlbeschäftigten in einer Urabstimmung für einen Arbeitskampf ausgesprochen hätten.

Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen um die 35-Stunden-Woche hatte die IG Metall zuerst in der Stahlindustrie die Mitgliederbefragung eingeleitet. In dieser Woche sollen auch die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen ihre Stimme abgeben. Für einen Streik ist die Zustimmung von 75 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder erforderlich. Beendet wird der Arbeitskampf ebenfalls durch eine Urabstimmung: Wenn sich Gewerkschaft und Arbeitgeber einigen, müssen die Mitglieder auch dem Ende des Arbeitskampfes zustimmen.

Von den 4379 stimmberechtigten Stahlbeschäftigten hätten sich 83 Prozent für den Arbeitskampf ausgesprochen, sagte Düvel in Berlin. Wenn sich in dieser Woche auch die anderen Branchen für einen Streik entscheiden, wird der Arbeitskampf voraussichtlich am Montag in einer Woche beginnen.

Die IG Metall will mit der Einführung der 35-Stunden-Woche einheitliche Arbeitsbedingungen im Osten und Westen Deutschlands erzwingen. Bisher arbeiten die Beschäftigten in der ostdeutschen Metallindustrie 38 Stunden in der Woche. Die Arbeitgeber verweigern sich dieser Forderung mit dem Argument, dass ein wichtiger Wettbewerbsvorteil Ostdeutschlands vernichtet werde, wenn dort eine 35-Stunden-Woche erzwungen würde.

Insgesamt arbeiten in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie rund 310000 Beschäftigte, in der Stahlindustrie 8000. Großinvestitionen vor allem der Automobilindustrie hatten in der Vergangenheit vor allem in Ostdeutschland stattgefunden, weil dort die Flexibilität besonders hoch ist.

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