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Erster Auftritt: Neuer Volvo-Chef ist Bentley-Fan

Stefan Jacoby ist neuer Konzernchef bei Volvo. Drei Tage nach Amtsantritt outet er sich als großer Liebhaber der VW-Tochter Bentley.

Innige Liebeserklärungen stellt man sich irgendwie anders vor: Volvos neuer deutscher Konzernchef Stefan Jacoby (52) hat sich drei Tage nach seinem Amtsantritt als großer Liebhaber der VW-Tochter Bentley geoutet und das M5-Modell des direkten Volvo-Konkurrenten BMW als „fantastisch“ eingestuft. Erst am Ende fiel dem Neuling auch noch der Volvo-Klassiker Amazon als eines seiner Lieblingsautos ein – der wird allerdings schon lange nicht mehr gebaut.

Vielleicht war es nur eine Kleinigkeit beim ersten öffentlichen Auftritt nach dem Dienstantritt des früheren Nordamerika-Chefs von Volkswagen am Montag – ansonsten merkte man dem neuen Chef die Pflicht an, möglichst artig nach allen Seiten Erwartungen zu erfüllen. Volvos neuer chinesischer Eigner-Konzern Geely und vor allem dessen Chef Li Shufu seien „absolute Autoprofis mit einer langfristigen industriellen Strategie“, ließ der inhaltlich sehr vorsichtig auftretende Deutsche wissen. Da war wenig von Ambitionen als „Kleiner Napoleon“ zu spüren, die Jacoby bei seinem früheren Arbeitgeber VW nachgesagt worden sind.

Jacoby sagte bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in der neuen Rolle, Volvo müsse als „kleiner David“ im Wettbewerb gegen Riesenkonzerne wie VW die größere Flexibilität mit schnellen Entscheidungswegen optimal nutzen. Um aber auf Dauer im globalen Konkurrenzkampf überleben zu können, müsse eine massive Steigerung der bisherigen Stückzahlen von etwa 400 000 Wagen pro Jahr angestrebt werden. Der Mutterkonzern in China produziert mit 300 000 Einheiten bisher noch weniger.

Nicht unbedingt allzu optimale Startbedingungen nach dem Volvo-Verkauf durch den riesigen US-Konzern Ford. „Volvo wird in Zukunft definitiv wachsen“, kündigte Jacoby aber schon mal an und nannte massive Investitionen. dpa

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