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Er bleibt. Ikea-Gründer Kamprad traut seinen Söhnen die Führung nicht zu. Foto: dpa

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Wirtschaft: Es kann nur einen geben

Trotz Chefwechsels: Ikea-Gründer (86) bleibt.

Stockholm - Die schwedische Möbelkette Ikea bekommt im kommenden Jahr einen neuen Konzernchef und setzt zugleich weiter auf den 86-jährigen Gründer Ingvar Kamprad als „Senior-Berater“. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, soll der bisherige Schweden-Chef von Ikea, Peter Agnefjäll (41), am 1. September 2013 Mikael Ohlsson (55) an der Spitze des weltweiten operativen Geschäfts ablösen.

Wenige Stunden vor dieser Mitteilung hatte der Ikea-Gründer und Mehrheitseigner Ingvar Kamprad für Verwirrung gesorgt. Äußerungen über seinen endgültigen Rückzug auf das Altenteil ließ er dementieren. Ikea-Sprecherin Ylva Magnusson sagte, Kamprad sei nach wie vor als „Senior-Berater“ an wichtigen Entscheidungsprozessen beteiligt. Sie widersprach damit einer Äußerung des Aufsichtsratsvorsitzenden Göran Grosskopf von der Ikea-Mutter- und Franchisegesellschaft Ingka Holding in der Zeitung „Expressen“. In der Montagsausgabe erklärte er: „Ingvar wird nicht mehr länger mit seinen Meinungen, Ratschlägen und all dem anderen wie früher beitragen.“ Kamprads persönlicher Sprecher Per Heggenes bestätigte dem Blatt die Übergabe der Gesamtverantwortung an Kamprads drei Söhne Peter (48), Jonas (46) und Mathias (43). Die Entscheidung sei am 30. März, dem 86. Geburtstag von Kamprad, gefallen. „Das war ein natürlicher Zeitpunkt für die Familie, die künftigen Rollen und die Verantwortung der drei Söhne zu definieren“, so der Sprecher. Aufsichtsratschef Grosskopf ließ später erklären, dass seine Aussagen aus dem Zusammenhang gegriffen seien und „wir weiterhin die Freude haben, Ingvar Kamprad als Senior Adviser zu haben“. Als Hintergrund für die Angaben zum völligen Rückzug knapp 70 Jahre nach der Ikea-Gründung 1943 galten auch ausführliche Äußerungen der Kamprad- Söhne in der Mitarbeiterzeitung „Readme“ über ihre jeweilige Führungsrolle in dem schwedischen Weltkonzern. Ikea beschäftigt 131 000 Mitarbeiter in 41 Ländern.

Der in der Schweiz lebende Ingvar Kamprad hatte sich in der Vergangenheit mehrfach abschätzig über die geschäftlichen Fähigkeiten seiner Söhne geäußert. Die drei erklärten in der Mitarbeiterzeitung, sie wollten ihre führenden Funktionen nicht im operativen Geschäft, sondern auf der Aufsichtsratsebene ausüben. Schon vor zehn Jahren war eine entsprechende Meldung über den Generationenwechsel bei Ikea um die Welt gegangen. Sie erwies sich allerdings ebenfalls als falsch. dpa/HB

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