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Wirtschaft: Escada macht wieder eine bessere Figur

Damenmodekonzern will eine kleine Dividende zahlen/Erweiterung der Kollektion kommt gut an

München Trotz der anhaltenden Flaute bei Luxusmode läuft das Geschäft beim größten deutschen Damenmodekonzern Escada wieder gut. „Wir haben unsere eigene Firmenkonjunktur geschaffen und gewinnen zunehmend an Fahrt“, sagte Konzernchef Wolfgang Ley am Mittwoch in München. Escada habe eine Kostenstruktur erreicht, die neues Wachstum trotz schwieriger Märkte ermögliche. Vor knapp zwei Jahren hatte sich Escada einen harten Sparkurs verordnet, bei dem der Konzern Dutzende Läden schloss und mehrere hundert Arbeitsplätze abbaute. Den kleinen Gewinn des Vorjahres will Escada nun deutlich steigern. Die Aktionäre können nach dreijähriger Durststrecke erstmals wieder mit einer kleinen Dividende rechnen.

In seiner Hauptkollektion profitiert Escada derzeit von der Erweiterung auf Anlass- und Businessmode. „Wir haben ehrgeizige Ziele, weil das Potenzial in diesen Bereichen sehr groß ist“, sagte Ley. Es gebe sehr viele Anlässe, zu denen Frauen nicht wüssten, was sie anziehen sollten. Als Beispiele nannte er gesellschaftliche Veranstaltungen wie Musikfestspiele, Pferderennen oder Hochzeiten von Prominenten. „Das ist ein hochinteressanter Markt, den wir mit speziellen Stoffen und Schnitten bedienen wollen“, sagte Ley. Auch von der Business-Linie ,Bordeaux’ für junge Geschäftsfrauen, die günstiger und funktionaler ist als die Mode der Hauptkollektion, verspricht er sich einen deutlichen Umsatzzuwachs. Wie stark die beiden neuen Segmente zum Umsatzwachstum beitrügen, lasse sich aber nicht genau beziffern.

Der Gesamtumsatz des Konzerns, der neben Damenbekleidung auch Accessoires (Taschen, Schuhe und Lederwaren) und Lizenzprodukte wie Parfum und Schmuck umfasst, stieg in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres (bis 31.Oktober) um knapp drei Prozent auf 463 Millionen Euro. Unter dem Strich verbuchte Escada einen Gewinn von 9,6 Millionen Euro. Ley begründete den Aufschwung auch mit rückläufigen Kosten und einem höheren Anteil der Textilien, die Escada zu vollen Preisen verkauft hat. „Wir haben Preisdisziplin gezeigt und jede Art von Discount-Verkäufen vermieden“, sagte er. Das laufende Geschäftsjahr will Escada mit einem leichten Umsatzzuwachs und einem Gewinn nach Steuern von mehr als zehn Millionen Euro abschließen. Dank der guten Auftragslage für die Frühjahrs- und Sommerkollektion will Escada im Geschäftsjahr 2005/06 noch stärker wachsen. nic

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